Lösungsbogen EU 12/17: Chronisch-entzündliche Erkrankungen

  • 17.04.2018
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  • Daniela Fangmann
  • Till Hötte
  • Matthias Laudes

Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:

1. Morbus Crohn ist eine der häufigsten entzündlichen Darmerkrankungen, …

  • die Inzidenz liegt bei 100 Betroffenen pro 100 000 Einwohner pro Jahr in Deutschland. 
  • die Prävalenz liegt bei 100–200 Betroffenen pro 100 000 Einwohner in Deutschland. 
  • jeder Vierte in Deutschland ist davon betroffen. 
  • die Neuerkrankungsrate liegt bei 35 Betroffenen pro 100 000 Einwohner pro Jahr in Deutschland.


2. Welche Symptome können bei der rheumatoiden Arthritis auftreten?
1. Polyarthritis kleiner Gelenke mit Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündung
2. Isolierte, asymmetrisch auftretende Tendovaginitis ohne weitere Gelenk- entzündungen
3. Rheumaknoten
4. Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit oder Muskelschmerzen

  • Nur Antwort 1 ist richtig 
  • Nur die Antworten 2 und 3 sind richtig 
  • Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig 
  • Nur die Antworten 1, 3 und 4 sind richtig


3. Psoriasisplaques treten an bestimmten Körperregionen bevorzugt auf. An welchen?
1. auf der Kopfhaut und hinter dem Ohr
2. an den Streckseiten der Arme und Beine
3. in Arm- und Kniebeugen
4. um den Nabel herum

  • Nur Antwort 2 ist richtig 
  • Nur die Antworten 1 und 3 sind richtig 
  • Nur die Antworten 1, 2 und 4 sind richtig 
  • Alle Antworten sind richtig


4. Die Ernährung kann bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, rheumatoider Arthritis und Psoriasis vulgaris eine entscheidende Rolle spielen. Welche Aussage trifft NICHT zu?

  • Es gibt für jede dieser Erkrankungen eine spezifische Diät zur Ernährungstherapie.
  • Es handelt sich bei allen drei Erkrankungen um Autoimmunerkrankungen, bei denen anti-entzündlich wirkende Ernährungsfaktoren diskutiert werden. 
  • Grundsätzlich sollte eine ausgewogene Ernährung nach den 10 Regeln der DGE eingehalten werden.
  • Zum Remissionserhalt bei chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen gibt es keine generelle Empfehlung für die Verwendung von Fischöl.


5. Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren von Bedeutung. In welche/n Bestandteil/e der Zelle werden sie vorwiegend eingebaut?

  • in den Zellkern 
  • in die Mitochondrien 
  • in das Zellplasma 
  • in die Zellmembran


6. Welche Aussage zu den Stoffwechselprodukten von n-3- und n-6-Fettsäuren (FS) trifft zu?

  • Aus n-6-FS werden pro-inflammatorische Eicosanoide gebildet, n-3-FS reduzieren die Produktion pro-inflammatorischer Eicosanoide. 
  • Resolvine, Protectine und Maresine sind anti-inflammatorische Mediatoren, die aus n-6-Fettsäuren gebildet werden.
  • Aus n-3-FS werden vorwiegend TNF-alpha und Interleukin-6 gebildet. 
  • n-6-FS werden zunächst zu n-3-FS umgewandelt. Durch Kettenverlängerung entstehen aus beiden je nach Stoffwechsellage pro- oder antiinflammatorische Mediatoren.


7. Chronisch-entzündliche Erkrankungen wirken sich auf den Ernährungszustand der Betroffenen aus. Welche Aussage trifft zu?

  • Eine Mangelernährung tritt bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn aufgrund der Ausgleichsleistung des Darms kaum auf.
  • Psoriasis ist eher mit Untergewicht als mit Übergewicht assoziiert.
  • Bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis ist eine bestehende Adipositas für den weiteren Krankheitsverlauf irrelevant. 
  • Wird ein Tryptophanmangel, der häufig bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen auftritt, ausgeglichen, hat dies einen positiven Effekt auf die Entzündungsreaktion.


8. Vitamin D hat einen Einfluss auf das Immunsystem. Welche Aussage trifft zu?

  • Bei Werten >75 nmol/L spricht man von einer Hypervitaminose. 
  • Vitamin D beeinflusst die Zytokinproduktion und dadurch die Inflammation. 
  • Vitamin D sollte zur Prävention von Autoimmunerkrankungen routinemäßig in hohen Dosen zugeführt werden. 
  • Für Menschen, die Glukokortikoide einnehmen, gelten die gleichen Empfehlungen für die Vitamin-D-Aufnahme wie für die Normalbevölkerung.


9. Welches Lebensmittel hat pro 100 g den höchsten Vitamin-D-Gehalt?

  • fettarme Kuhmilch 1,5 % 
  • Hühnerei 
  • Lachs 
  • Pilze


10. Welche Aussage zur Darmmikrobiota und zu Prä- und Probiotika trifft zu?

  • Präbiotika sind Darmbakterien, die die Zusammensetzung der Darmmikrobiota verbessern, Probiotika sind u. a. Ballaststoffe – sie dienen als Wachstumsstoffe für Bakterien.
  • Eine Dysbiose der Darmmikrobiota kann chronische Entzündungsreaktionen bei Morbus Crohn induzieren. 
  • Präbiotika verhindern durch Anlagerung an die Darmschleimhaut das Eindringen von Toxinen und Bakterien durch die Darmbarriere. 
  • Prä- und Probiotika haben, wie neueste Studien zeigen, keinen Einfluss auf das Immunsystem und damit auf Autoimmunerkrankungen.
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