©Amazin Prunes | Kalifornische Trockenpflaumen
©Amazin Prunes | Kalifornische Trockenpflaumen

Kalifornische Trockenpflaumen: Knochengesundheit Status Quo der Forschung

Trockenpflaumen sind allgemein als „gut für die Verdauung“ bekannt. Tatsächlich sind sie das einzige natürliche Obst, für das die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Verwendung eines Health Claims – also einer gesundheitsbezogenen Angabe – genehmigt hat.

Er lautet: „Der tägliche Verzehr von 100 g Trockenpflaumen trägt zu einer normalen Verdauung bei.“ Weniger bekannt ist der Effekt von Trockenpflaumen auf die Knochengesundheit. In den letzten Jahren häufen sich jedoch die Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien, dass der regelmäßige Genuss von Trockenpflaumen einen günstigen Einfluss auf die Knochendichte hat und somit eine wichtige Rolle bei der Prävention und Therapie von Osteoporose haben könnte. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für konkrete Lebensmittelempfehlungen im Rahmen einer knochengesunden Ernährungs- und Lebensweise.

Kalifornische Trockenpflaumen in der Forschung

Ein wichtiges Zentrum der Forschung befindet sich in Kalifornien, der Heimat der Trockenpflaumen. Kalifornien produziert rund 99 Prozent der in den USA und 40 Prozent der weltweit konsumierten Trockenpflaumen. Es handelt sich dabei um die Sorte Prunus domestica L. Ihr Gehalt an Zucker sowie Sorbitol (ein Zuckeralkohol) ist rein natürlichen Ursprungs. Darüber hinaus sind die aromatischen Früchte reich an Ballaststoffen, Vitamin K und Kalium und eine gute Quelle für Vitamin B6, Kupfer und Mangan.

Einflüsse auf Knochendichte und wichtige Biomarker

Seit einigen Jahren zeichnete sich in mehreren Tierversuchen mit Ratten oder Mäusen ab, dass eine Gabe von Trockenpflaumen oder polyphenolreichen Extrakten daraus günstig auf die Knochendichte und verschiedene Biomarker des Knochenstoffwechsels wirkt. 1 Eine 2011 veröffentlichte klinische Studie der Forschergruppe um Shirin Hooshmand zeigte derartige Effekte eindrucksvoll auch bei postmenopausalen Frauen. Die eine Hälfte der 160 Probandinnen verzehrte pro Tag 100 g Trockenpflaumen, die Vergleichsgruppe 75 g getrocknete Äpfel. Zusätzlich supplementierten alle Frauen pro Tag 500 mg Calcium und 400 I.E. Vitamin D. Zur Auswertung kamen schließlich die Daten von 55 Probandinnen der Trockenpflaumen- und 45 Probandinnen der Apfelgruppe. Dabei zeigte sich: In der Trockenpflaumen-Gruppe stieg die an Elle und Wirbelsäule gemessene Knochendichte signifikant im Vergleich zur Apfelgruppe an. Außerdem kam es nur bei diesen Probandinnen zu signifikanten Veränderungen einiger im Blut gemessener chemischer Biomarker (Knochenspezifische alkalische Phosphatase (APKN), Tartrat-resistente Saure Phosphatase (TRAP5b)) im Vergleich zur Basismessung. Die Autoren vermuten, dass diese Ergebnisse Zeichen für eine Verlangsamung des Knochenumsatzes sind, was wiederum für die erhöhte Knochendichte verantwortlich sein könnte. Daraus resultiere möglicherweise ein geringeres Risiko für Knochenbrüche.2

In der Praxis ist der dauerhafte Verzehr von 100 g Trockenpflaumen – das entspricht immerhin zehn bis zwölf Stück – allerdings eher unrealistisch. Daher untersuchte eine ähnlich konzipierte Folgestudie mit 48 postmenopausalen Frauen, wie sich der Verzehr von 50 g Trockenpflaumen im Vergleich zu 100 g sowie einer Kontrollgruppe auswirkte. In beiden Interventionsgruppen beobachteten die Wissenschaftler im Gegensatz zur Kontrolle nach sechs Monaten keinen Verlust an totaler Knochendichte und somit einen protektiven Effekt auf die Knochen. Gleichzeitig war das APKN/TRAP5b-Verhältnis in beiden Gruppen signifikant höher als in der Vergleichsgruppe, vermutlich als Zeichen einer reduzierten Knochenresorption. Die Autoren betonen, dass weitere Forschungen zum Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen erforderlich sind. Dessen ungeachtet bewerten sie die klinisch relevanten Effekte auf die Knochendichte schon jetzt als vielversprechend.3

Empfehlungen für die Praxis

Auch wenn heute noch nicht geklärt ist, welche Inhaltsstoffe genau für die günstigen Wirkungen verantwortlich sind, zeichnet sich deren Bedeutung als empfehlenswertes funktionelles Lebensmittel immer mehr ab. Dabei reichen offensichtlich schon vier bis fünf Pflaumen am Tag. Diese Menge lässt sich problemlos und ohne Nebenwirkungen in einen ausgewogenen Speiseplan integrieren: Als Snack für zwischendurch, als Trockenpflaumensaft oder als wandlungsfähige Zutat in einer Vielzahl von süßen und herzhaften Speisen. So helfen sie gleichzeitig, die von Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen zwei Portionen Obst am Tag zu erreichen.

  1.  Wallace TC: Dried Plums, Prunes and Bone Health: A Comprehensive Review. Nutrients 2017 (9) 401; doi:10.3390/nu9040401 
  2. Hooshmand S, Chai SC, Saadat RL, Payton ME, Brummel-Smith K, Arjmandi BH: Comparative effects of dried plum and dried apple on bone in postmenopausal women. British Journal oft Nutrition 2011 (106), 923-930
  3. Hooshmand S, Kern M, Metti D, Shamloufard P, Chai SC, Johnson SA, Payton ME, Arjmandi BH: The effect of two doses of dried plum on bone density and bone biomarkers in osteopenic postmenopausal women: a randomized, controlled trial. Osteoporos Int. 2016 27(7): 2271-2279; doi: 10.1007/s00198-016-3524-8.
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