Öko-Test: Pestizide und Blei in Superfood
- 01.04.2016
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- Redaktion
Öko-Test hat in einer Vielzahl sogenannter „Superfoods" Schadstoffe nachgewiesen. Von den 22 Artikeln, die im Labor näher untersucht wurden, fielen mehr als zwei Drittel durch, auch Acai-, Spirulina-, Gerstengras- und Weizengraspulver.
Bei Bio-Chiasamen der Supermarktketten „Alnatura" und „Basic" stellten die Experten Pestizidrückstände fest, die die gesetzlichen Rückstandshöchstmengen überschreiten. Die Basic-Chiasamen wurden sogar als nicht verkehrsfähig eingestuft. Verantwortlich für die Überschreitungen sind die Unkrautvernichtungsmittel „Diquat" und „Paraquat". Beide Substanzen gelten als akut hochgiftig.
Mit Vorsicht zu genießen sind offenbar auch konventionell erzeugte Goji-Beeren: In den „Dragon Superfoods Goji-Beeren“ von Smart Organic etwa steckten 16 verschiedene Pestizide. Auch hier überschreitet ein Pestizid den gesetzlichen Grenzwert. Ein Rohkakao-Pulver enthält nicht nur mehr als die Höchstmenge eines chemischen Insektenabwehrmittels, sondern auch viel Cadmium. Mit einer Portion würde laut Bericht mehr Cadmium aufgenommen als Experten für einen ganzen Tag tolerieren. Das Schwermetall kann die Nieren schädigen und steht unter Krebsverdacht. In einem Spirulina-Pulver bemängeln die Tester wiederum einen hohen Gehalt an Blei, weil es das zentrale Nervensystem, Herz und Kreislauf sowie die Nieren schädigen kann.
Außerdem enthalten fast alle Produkte Mineralölkohlenwasserstoffe, einige davon sind möglicherweise krebserregend. Nur fünf Produkte sind laut Öko-Test frei von Mineralölkohlenwasserstoffen. In allen anderen Produkten wurden vor allem gesättigte Mineralöle (MOSH) gefunden, die sich im Körperfett und einigen Organen anreichern können. Acht Superfoods sind außerdem mit aromatischen Mineralölen (MOAH) belastet.
Quelle: Öko-Test