Milch und Milchprodukte: Fermentation macht den gesundheitlichen Unterschied
- 05.07.2021
- News
- Redaktion
Milch und Milchprodukte stehen sowohl mit protektiven als auch gesundheitsschädlichen Effekten in Verbindung. Eines der Aspekte für den gesundheitsschädlichen Einfluss von Milchprodukten ist deren Insulin- und Wachstumsfördernde Wirkung.Studien, die zwischen unfermentierten und fermentierten Milcherzeugnissen unterscheiden, zeigen jedoch nahezu gegenteilige Effekte, zeigt die Metaanalyse.Im Vergleich zu Frischmilchkonsum weist der Verzehr fermentierter Milchprodukte neutrale bis protektive gesundheitliche Effekte auf, die durch die Abschwächung der mTORC1-aktivierenden Signalfunktion der Milch infolge bakterieller Fermentierung erklärbar sind. Hintergrund ist, dass der Konsum unfermentierter Milch den Zentralschalter von Wachstumsprozessen (Aktivierung der Kinase mTORC1) beeinflusst und das Zellwachstum sowie anabole Prozesse fördert. Die Fähigkeit der Zellen zur Autophagie wird dagegen gehemmt. Diese und damit verbundene Effekte stützen den in epidemiologischen Studien beobachteten Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Akne, Diabetes mellitus Typ 2, Krebserkrankungen und Gesamtmortalität.Die genauen Wirkmechanismen sind komplex. Fest steht jedoch, dass die bei der Fermentation von Milch eingesetzte Milchsäurebakterien diese negativen Effekte verhindern. Die inkludierten Studien zeigen hier neutrale bis schützende Effekte, die durch die Abschwächung der mTORC1-aktivierenden Prozesse infolge bakterieller Fermentierung erklärbar sind.
Quelle:
Fortschritte der Medizin: Gesundheitsrisiken durch Milchkonsum. Eine kritische Bewertung aus ärztlicher Sicht. Pressemeldung vom 29.04.2021