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Online News: Lebensmittelkennzeichnung: Unternehmen stoppen irreführende Werbung zu „Klimaneutralität“

  • 03.04.2023
  • News
  • Redaktion

Die vor einem Jahr gestartete Schwerpunktkampagne der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen wettbewerbswidrige Werbung mit angeblicher Klimaneutralität zeigt Wirkung: Nachdem die DUH bereits 2022 mehrere Unternehmen zum Stopp der Verbrauchertäuschung und Abgabe von Unterlassungserklärungen bewegt hat und gegen andere Firmen Klage erhoben hat, verabschieden sich immer mehr Firmen von Werbung mit angeblicher Klimaneutralität.

Der von der DUH abgemahnte Drogeriemarkt Rossmann hat bspw. erklärt, zukünftig auf eine derartige Werbung bei seinen Produkten zu verzichten. Die Drogeriekette ist eines von 15 Unternehmen, die die DUH juristisch zum Ausstieg aus der Werbung mit vermeintlicher Klimaneutralität aufgefordert hat. Auch REWE hat angekündigt, zukünftig nicht mehr mit Klimaneutralität ihrer Produkte zu werben. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sagt dazu: „Der Verbraucherbetrug mit sogenannten Klimaneutralitätslabeln schädigt den Klimaschutz. (…) Es ist gut, dass immer mehr Unternehmen die irreführenden Versprechungen der angeblichen Klimaneutralität ihrer Produkte stoppen. (…) Das dreckige Geschäft mit Klimaneutralitätslabels ist zudem in vielen von uns untersuchten Fällen schlichtweg Betrug. Anstatt Produkte und Geschäftsabläufe tatsächlich umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten, zahlen die Unternehmen auf dem freien Markt einen Bruchteil der für die tatsächliche Verbesserung ihrer Produkte anfallenden Kosten für sogenannte Emissionsgutschriften aus oft obskuren oder gar nicht existierenden Projekten in fremden Ländern.“ Die DUH hat im Rahmen ihrer Klageverfahren viele auf Waldschutz- und Aufforstung im globalen Süden basierende Kompensationsprojekte der beklagten Unternehmen geprüft und festgestellt, dass der Handel mit CO2-Zertifikaten in den seltensten Fällen den Projekten vor Ort zugutekommt. Die betrachteten Waldprojekte selbst eignen sich zudem nicht für eine Klimagas-Kompensation, da die langfristige Kohlenstoffbindung über Jahrhunderte nicht gegeben ist.


Quelle: Deutsche Umwelthilfe (DUH), Pressemeldung vom 27.01.2023

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