Uni Bonn: Aktivität von braunen Fettzellen nachweisbar
- 02.05.2016
- News
- Redaktion
Übergewichtige Menschen haben ein höheres Risiko einen Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen zu entwickeln. Prof. Dr. Alexander Pfeifer vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Bonn erforscht an Mäusen, wie sich unerwünschte weiße Fettzellen in energiezehrende braune Fettzellen umwandeln lassen. Die braunen Zellen „verbrennen“ überschüssige Energie über Wärmebildung. Die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung lassen sich aber nicht bedingungslos auf den Menschen übertragen.
Zusammen mit Wissenschaftlern der Universitäten Maastricht (Niederlande) und Turku (Finnland) sowie der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf hat das Forscherteam nun einen Marker gefunden, der die Aktivität der braunen Fettzellen anzeigt: die exosomale microRNA „miR-92a". Von solchen microRNAs ist bekannt, dass sie bei der Genregulation eine Rolle spielen. Die aktuelle Forschung hat ergeben, dass braune Fettzellen microRNAs offenbar in sogenannte Exosomen verpacken und ins Blut abgeben. Die mircoRNAs konnten die Wissenschaftler aufklären, aber der Adressat sei noch nicht bekannt, berichtet Pharmakologe Pfeifer.
Größere Stichprobe erforderlich
Im Gegensatz zu anderen microRNAs kommt „miR-92a" sowohl in Mäusen als auch in Menschen vor und steht mit der Aktivität von braunen Fettzellen in Zusammenhang. Immer dann, wenn sehr wenig „miR-92a" im Blut vorhanden ist, verbrennen die braunen Fettzellen besonders viel Energie. Dass dies auch im Menschen funktioniert, haben die Wissenschaftler an insgesamt 41 Probanden aus den Niederlanden und Finnland nachgewiesen.
„Es ergibt sich ein signifikanter statistischer Zusammenhang, der jedoch noch mit einer größeren Stichprobe unterfüttert werden müsste“, berichtet Erstautor Joschka Johannes Buyel aus dem Team von Prof. Pfeifer. Dann ließe sich die Aktivität der braunen Fettzellen mit „miR-92a" noch genauer einschätzen. Doch solche Paralleluntersuchungen mit verschiedenen Methoden sind teuer und aufwendig. Diese Methode könnte dennoch in Zukunft möglicherweise neue Behandlungsverfahren im Kampf gegen Adipositas und ihre Folgeerkrankungen vorantreiben.
Quelle: Uni Bonn