Lesetipp Heft 9/2024: Ernährungstherapie bei Kindern mit Morbus Crohn

Geschätzte 150.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind an Morbus Crohn erkrankt. Die Prävalenz steigt seit Jahren beständig an, die Ursachen sind noch nicht komplett verstanden. Die Krankheit verläuft in Schüben, die durch starkes Voranschreiten der Entzündungen im Darmgewebe gekennzeichnet sind. Die Behandlung zielt auf möglichst lange Phasen, in denen keine Entzündungsaktivität stattfindet.

Während bei erwachsenen Patient*innen nach Neudiagnose die medikamentöse Behandlung im Zentrum der Therapie steht, wird bei Kindern zunächst, ggf. auch begleitet durch Medikamente, die Exklusive Enterale Ernährungstherapie durchgeführt. Über 6–8 Wochen nehmen die Patient*innen dabei ausschließlich eine polymere oder semi-elementare, bilanzierte Trinknahrung zu sich. In 80–85 % der Fälle führt diese zu einem Stopp der Entzündungsreaktionen und in den meisten dieser Fälle auch zu einer Abheilung der Darmschleimhaut.

Alternativ zur EEN wurde die Crohn’s Disease Exclusion Diet (CDED) entwickelt, in der die Lebensmittel gerade in der ersten Phase stark begrenzt sind und über die Hälfte des Energiebedarfs mit einer definierten Menge an verpflichtenden Lebensmitteln, darunter u. a. Eier, Hühnerfleisch, gekochte und abgekühlte Kartoffeln oder Banane gedeckt wird. In den in Deutschland gültigen Behandlungsleitlinien wir die CDED noch nicht empfohlen, weil den deutschen Fachgesellschaften die Studienlage zu ihrer Wirksamkeit noch zu begrenzt ist. In der europäische Leitlinie ist sie jedoch bereits als Alternative zur EEN enthalten.

Der Beitrag informiert über Hintergründe des Morbus Crohn bei Kindern, Einordnung der EEN in das therapeutische Vorgehen und deren praktische Umsetzung in der Klinik.

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