Stiftung Kindergesundheit: Quetschies – Fast Food für Babys
- 07.03.2019
- News
- Redaktion
„Quetschies“ sind jedoch oft nicht nur doppelt so teuer wie herkömmliche Obstgläschen (d. h. noch wesentlich teurer als selbst gemachter Obstbrei) und bringen viel Verpackungsmüll mit sich – sie enthalten oft auch zu viel Zucker. Dabei stammt der überwiegende oder sogar der gesamte Zuckergehalt aus dem Zucker der verwendeten Fruchtzubereitung und nicht aus zugesetztem Zucker. Deshalb dürfen auch extrem zuckerreiche Produkte die Aufschrift „ohne Zuckerzusatz“ tragen, wenn der zusätzliche Zucker z. B. aus konzentriertem Fruchtmus oder -saft stammt.
Ein weiteres Problem: „Wenn Säuglinge Beikost vorwiegend durch das Saugen aus einem Beutel aufnehmen, kann dadurch das Lernen des Essens von einem Löffel bzw. von festeren Nahrungsstücken aus der Hand verzögert und erschwert werden“, gibt Prof. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit, zu bedenken. „Das Erkunden der Nahrung mit den Lippen, der Zunge und den Händen und das Einüben des Kauens und Beißens wird nachteilig beeinflusst.“ Das Kind mit dem Löffel zu füttern oder ihm Essen aus der Hand zu geben bietet den Eltern dagegen eine gute Gelegenheit zur Kommunikation und Interaktion mit ihrem Kind. Und noch einen Nachteil hat der Quetschbeutel: Das fortgesetzte Saugen süßer Nahrung fördert Zahnkaries. Die Stiftung Kindergesundheit rät deshalb ausdrücklich vom Verzehr pürierter Beikostprodukte aus Quetschbeuteln ab.
Quelle: Stiftung Kindergesundheit, Pressemeldung vom 15.12.2018
Das Thema Quetschbeutel für Babys (und Mütter) haben wir schon mehrfach aufgegriffen, Sie finden es unter:
https://www.ernaehrungs-umschau.de/news/16-01-2017-die-verbreiung-der-welt/
https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-artikel/15-06-2016-esskultur-quetschies-werden-fuer-muetter-beworben/