Diabetesforschung: Bestimmte Proteine im Blut deuten auf Diabetes mellitus Typ 1 hin
- 08.11.2016
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- Redaktion
Das Wissenschaftlerteam um Dr. Stefanie Hauck, Leiterin der Abteilung Proteinanalytik und der Core Facility Proteomics, und Prof. Dr. Anette-G. Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München, analysierte die Blutproben von 30 Kindern mit Autoantikörpern, die entweder sehr schnell oder stark verzögert einen Diabetes mellitus Typ 1 entwickelt hatten.
Die Daten verglichen die Forscher mit denen von Kindern, die weder Autoantikörper noch Symptome von Diabetes zeigten. Die in diesem Ansatz gefundenen Unterschiede in der Proteinzusammensetzung bestätigten die Experten in einem zweiten Schritt anhand von Proben weiterer 140 Kinder.
Neue Biomarker für die Diagnostik

Es konnten 41 Peptide von 26 Proteinen bestimmt werden, die Kinder mit beziehungsweise ohne Autoantikörper voneinander unterscheiden. Die Auswertungen zeigen: Besonders viele dieser Proteine standen im Zusammenhang mit dem Fettstoffwechsel, wie die besonders auffälligen Proteine Apolipoprotein M und Apolipoprotein C-IV. Sie waren in den beiden Gruppen sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Darüber hinaus war es bei Autoantikörper-positiven Kindern möglich, anhand der Peptidkonzentrationen von drei Proteinen (Hepatozyten-Wachstumsfaktor-Aktivator, Komplement-Faktor-H und Ceruloplasmin) in Kombination mit dem jeweiligen Alter der Kinder die Geschwindigkeit der Diabetesentwicklung besser einzuschätzen.
Die Forscher sind zuversichtlich, dass die gefundenen Proteinsignaturen als Biomarker für die künftige Diagnostik hilfreich sein werden. Das Fortschreiten von Typ-1-Diabetes zur klinischen Erkrankung erfolge über einen individuell variablen Zeitraum, der bisher unzureichend einschätzbar sei, so Prof. Ziegler. Die identifizierten Biomarker würden eine genauere Unterteilung dieser Phase vor dem Auftreten von Symptomen erlauben und seien durch Blutproben relativ leicht zu gewinnen.
Quelle: Helmholtz Zentrum München