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Weltnierentag am 9. März 2017 © eranicle/ iStock / Thinkstock

Weltnierentag: Übergewicht ist ein zunehmendes Problem – auch für die Nieren!

  • 09.03.2017
  • News
  • Redaktion

Über 2 Mio. Menschen sind in Deutschland von einer chronischen Nierenkrankheit betroffen. Derzeit sind über 100 000 Menschen in Deutschland auf ein Nierenersatzverfahren – Dialyse oder Transplantation – angewiesen. Ein Nierenversagen kann grundsätzlich jeden treffen, besonders gefährdet sind allerdings Menschen mit Übergewicht.

Übergewicht (BMI > 25) ist nicht nur ein Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen, sondern geht auch an die Nieren. Seit langem ist bereits ein indirekter Zusammenhang bekannt: Übergewichtige Menschen leiden oft unter Bluthochdruck und/oder Diabetes mellitus. Beides Erkrankungen, die die Niere belasten.

Fettleibigkeit kann die Nieren aber auch ganz direkt schädigen. Das Fettgewebe sondert verschiedene Peptidhormone wie Adiponectin, Leptin und Resistin ab, die zu Inflammation und oxidativem Stress führen, den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen und erhöhte Insulinspiegel, oft auch eine Insulinresistenz nach sich ziehen. Diese Mechanismen führen zu krankhaften Veränderungen des Nierengewebes (sogenannten Glomerulopathien) und in Folge zu einer Abnahme der Nierenfunktion.

„Das gibt uns Anlass zur Sorge“, erklärt Prof. Dr. med. Mark Dominik Alscher, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), „denn es ist bekannt, dass Übergewicht im wahrsten Sinne des Wortes ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft ist. Die Menschen werden immer dicker, auch die Anzahl fettleibiger Kinder und Jugendlicher ist gestiegen. Um keine Explosion der Dialysezahlen zu erleben, müssen wir unsere Präventionsbemühungen weiter verstärken.“ Zum einen müsse die Öffentlichkeit für dieses Problem sensibilisiert und die Bevölkerung zu einem gesünderen Lebensstil motiviert werden, zum anderen müssten aber auch nephrologische Früherkennungsmaßnahmen intensiviert werden. Denn wenn eine chronische Nierenerkrankung rechtzeitig erkannt wird, kann ihr Fortschreiten medikamentös verlangsamt und die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie oft über Jahre hinausgezögert werden.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN), Pressemeldung vom 03.03.2017

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