Aktuell in Heft 6: Adipositas-Chirurgie und metabolische Chirurgie – Entwicklung, Kosten und Perspektiven
- 18.06.2021
- News
- Redaktion
Auch Jahrzehnte immer neuer und wenig erfolgreicher Therapieansätze haben nichts daran geändert, dass Menschen mit Adipositas auch heute noch unter Generalverdacht stehen, ihr Gewicht selbst verschuldet zu haben: durch „Disziplinlosigkeit“, „Faulheit“ oder anderweitiges Versagen. Der Umkehrschluss, dass man sich nur ausreichend anstrengen müsse, um wieder zu einem Normalgewicht zurückzukommen, steht bei Gesprächen über und mit Betroffenen häufig mit im Raum, selbst bei ExpertInnen.
Die wissenschaftliche Studienlage hingegen legt nahe, dass Menschen, die einmal einen BMI von über 40 erreicht haben, nur geringe Chancen haben, wieder ein Normalgewicht zu erlangen. Nur ca. jede/jeder zwanzigste Betroffene mit überaus günstigen Rahmenbedingungen nimmt in Programmen mit Ernährungs-, Verhaltens- und Bewegungstherapie signifikant (das entspricht nur ca. 5–10 %) ab. An dieser Stelle kam schon vor über 60 Jahren der Versuch ins Spiel, Adipositas per Operation zu heilen, wie Heike Raab im der aktuellen Juniausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU in Teil 1 ihres Artikels zu Entwicklung und Perspektiven von Adipositas-Operationen erläutert.
Die ersten Operationsmethoden verursachten durch Umgehung großer Abschnitte des Dünndarms langfristig schwerste Mangelerscheinungen. Im Lauf der Jahrzehnte entwickelten sich die Techniken und Ansätze aber enorm weiter, bis zu laparoskopischen Techniken, die malabsorptive mit volumenverkleinernden Verfahren kombinieren und heute im Vordergrund stehen.
Auch wenn manche PatientInnen nach einer Operation wieder zunehmen – viele Operationen sind erfolgreich. PatientInnen nehmen enorm ab und viele können das Gewicht nachher halten, zumindest in den Follow Ups der bisher durchgeführten Studien. Weil sich durch die Operationen nicht nur das Gewicht, sondern auch metabolische Parameter verbessern, sich z. B. ein Diabetes mellitus Typ 2 wieder zurückbildet, werden die Operationen inzwischen unter dem Gesichtspunkt der metabolischen Chirurgie gesehen und die Anzahl an Operationen hat sich vervielfacht.
Ist eine OP – die in Deutschland nur nach nachgewiesenem Versagen einer konservativen Therapie aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie möglich ist – also der Weisheit letzter Schluss? Operationen haben ihren Platz in der Therapie gefunden, erläutert Prof. Matthias Blüher im Interview mit der ERNÄHRUNGS UMSCHAU dazu ab S. M341 im aktuellen Heft 6. Adipositas wird nach jahrelangen Forderungen von ExpertInnen heute als chronische Krankheit eingestuft. Operationen bieten im Therapiekonzept eine Chance auf ein niedrigeres und damit gesünderes Gewicht, wenn nichts anderes geholfen hat.
Das ganze Special lesen Sie in Ausgabe 6. Das Interview ist auch für Nicht-Abonnenten frei zugänglich.
Weitere Informationen:
Sie sind AbonnentIn und möchten den oben genannten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich unter www.ernaehrungs-umschau.de ein und lesen Sie den vollständigen Beitrag online in Heft 6/2021.
Sie sind kein/e AbonnentIn, möchten den Text aber dennoch erhalten? Dann beziehen Sie das Einzelheft für 10,00 € oder das Einzelhelft-pdf für 10 € in unserem Shop. Anfragen für die Zusendung einzelner Artikel (10 €) nehmen wir unter kontakt@ernaehrungs-umschau.de entgegen. Das Editorial sowie das Interview zu Adipositas-Operationen in Heft 6 sind auch ohne Abonnement frei zugänglich.