Carotinoid-Forschung: Ernährungswissenschaftler engagiert sich in europäischem Netzwerk
- 10.08.2016
- News
- Redaktion
Sie färben Karotten, Tomaten und Paprika, aber auch Eigelb und Käse, Früchte und Blüten. Das rosa Federkleid von Flamingos ist ebenso auf sie zurückzuführen, wie die Farben von Lachs, Hummer und Garnelen. Hinter all diesen Rot-, Orange- und Gelbtönen stecken Carotinoide. Weit über 750 Vertreter der natürlichen Farbstoffe sind bislang bekannt.
Dabei sorgen Carotinoide nicht nur für interessante Farbtupfer in der Natur. „Diese Pigmente wirken auch als Antioxidantien und Pro-Vitamin-A-Quellen“, sagt PD Dr. Volker Böhm von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Ernährungswissenschaftler und Lebensmittelchemiker geht den gesundheitsfördernden Effekten von pflanzlichen Carotinoiden in seiner Forschungsarbeit auf den Grund. Carotinoide können möglicherweise das Risiko für bestimmte Krebs- und Herzkreislauferkrankungen senken.
„Bislang sind lediglich etwa 10 Carotinoide umfassend charakterisiert“, betont Böhm den Forschungsbedarf. EUROCAROTEN ist innerhalb des EU geförderten COST-Netzwerks angesiedelt. COST steht für European Cooperation in Science and Technology und ist ein europäisches Rahmenprogramm zur Förderung von Wissenstransfer und Wettbewerb in der EU.
Chancen für junge Gastwissenschaftler
Ziel des neuen Netzwerks EUROCAROTEN ist es, die Carotinoid-Forschung zu bündeln und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen miteinander zu vernetzen, um gemeinsame Projektanträge zu stellen und auch Nachwuchswissenschaftler einzubeziehen. Dazu sollen unter anderem Training Schools (Methodentrainingskurse) und Short Term Scientific Missions (kurze Forschungsaufenthalte in anderen Labors) etabliert werden. In diesem Rahmen wollen Dr. Böhm und seine Arbeitsgruppe „Bioaktive Pflanzenstoffe“ vor allem jungen Gastwissenschaftlern Aufenthalte in ihren Jenaer Labors ermöglichen und ihre Untersuchungsmethoden vermitteln. Daneben ist geplant, gemeinsame Übersichtsarbeiten zum aktuellen Wissensstand der Carotinoid-Forschung zu publizieren.
Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena
Tipp: Lesen Sie dazu auch den Print-Artikel „Carotinoide – Eigenschaften, Vorkommen, Bioverfügbarkeit, Metabolismus und gesundheitliche Wirkungen" von Anna Westphal und Volker Böhm in der ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2015 (free access to english version).