10 Jahre fluoridiertes Speisesalz

  • 10.09.2001
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  • Redaktion

Verbraucher können seit 10 Jahren fluoridiertes Speisesalz zur Kariesprophylaxe als "Jodsalz mit Fluorid" in Deutschland kaufen. Dies ist heute die einfachste, wirksamste und preiswerteste Methode, die Kariesentstehung um die Hälfte zu verringern. Vor allem in jungen gesundheitsbewussten Familien, so der Münchner Zahnarzt Dr. Hanns-Werner Hey vom Deutschen Arbeitskreis für Zahnheilkunde, München, auf einer Pressekonferenz am 6. September in Frankfurt am Main, ist fluoridiertes Jodsalz gut akzeptiert.

Im nächste Schritt soll dieses Salz nun ebenfalls in Gemeinschaftsküchen eingesetzt, später gegebenenfalls für Brot- und Backwaren zugelassen werden. Denn nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die lokale Wirkung der Fluoride für die Kariesprophylaxe entscheidend. Deshalb sollte der Speichel möglichst oft leicht erhöhte Fluoridkonzentrationen aufweisen.

Damit Jodsalz mit Fluorid Einzug in die Gemeinschaftsverpflegung halten kann, müssen jedoch die Genehmigungsverfahren vereinfacht bzw. entsprechende rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden. Eine auf vier Jahre angelegte Studie der Poliklinik für Zahnheilkunde, Heidelberg und des Bundesministeriums für Gesundheit soll der allgemeinen Verwendung von Jodsalz mit Fluorid in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung den Weg ebnen. Dazu wird seit 1999 in der Kantine des Heidelberger Universitätsklinikums fluoridiertes Speisesalz verwendet. Die Zwischenergebnisse bestätigen nach Aussagen von Prof. Dr. Dr. Hans-Jörg Staehle vom Universitätsklinikum Heidelberg, die bisherigen Studien auf diesem Gebiet. Mit der Verwendung von fluoridiertem Speisesalz und dem regelmäßigen Verzehr von Speisen, die mit diesem Salz zubereitet wurden, wird eine Verbesserung der Fluoridzufuhr und damit eine erhöhte Fluoridkonzentration im Speichel erreicht. Gleichzeitig sind gesundheitlichen Risiken oder auch eine Überdosierung sicher auszuschließen.Daher empfiehlt Prof. Dr. Gisela Hetzer (Abteilung Kinderzahnheilkunde im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Fakultät Dresden) fluoridiertes Speisesalz und fluoridierte Zahnpasta als Basisprophylaxe für jedes Lebensalter.

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