Krebsforschung: Molekül blockiert entscheidende Stelle des „Überlebensproteins“ für Krebszellen
- 12.03.2021
- News
- Anna Sidorenko
Proteine steuern viele lebenswichtige Vorgänge in unseren Körperzellen. Wenn sie fehlerhaft aktiviert werden, kann dies zu krankhaften Prozessen wie bespielweise der Entwicklung von Tumoren führen. Deshalb sind Proteine wichtige Ziele für die Wirkstoffsuche in der biomedizinischen Forschung.
Survivin beeinflusst gleich zwei wichtige Prozesse in Körperzellen – den Zelltod sowie die Zellteilung. Es wird auch als „Überlebensprotein“ von malignen Tumoren bezeichnet, da es im Wesentlichen von Krebszellen produziert wird. „Das Protein Survivin kommt eigentlich im gesunden, erwachsenen Organismus kaum vor. Bei Krebszellen wird dessen Produktion jedoch hochgefahren“, erklärt Prof. Knauer aus dem Studienteam der UDE.
Sein Forschungsteam entwickelte eine Vielzahl an sehr kleinen Molekülen, sog. supramolekulare Liganden, die passgenau an Proteinoberflächen andocken können. Mit solchen maßgeschneiderten Molekülen konnten die WissenschaftlerInnen auf die kritische Schnittstelle des Survivins zielen, die für die Aktivierung und den Transport von Survivin aus dem Zellkern verantwortlich ist. Diese Schnittstelle, die für das Überleben der Krebszellen wichtig ist, wurde durch den künstlichen Liganden blockiert und das Protein somit „ausgeschaltet“.
Quelle:
Universität Duisburg-Essen: Das „Überlebensprotein“ für Krebszellen ausschalten. Pressemitteilung vom 08.03.2021. (last accessed on 11. March 2021)