Ein neu entwickeltes Eiweißmolekül blockiert das Protein Survivin, das für das Wachstum von Krebszellen verantwortlich ist. ©Haydar Dogramaci/iStock/GettyImages

Krebsforschung: Molekül blockiert entscheidende Stelle des „Überlebensproteins“ für Krebszellen

  • 12.03.2021
  • News
  • Anna Sidorenko

Das Eiweißmolekül Survivin spielt eine zentrale Rolle beim Wachstum von Krebszellen. WissenschaftlerInnen des Sonderforschungsbereichs der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben ein Molekül entwickelt, welches das Protein an der entscheidenden Stelle binden und somit in seiner Funktion blockieren kann. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ erschienen.

Proteine steuern viele lebenswichtige Vorgänge in unseren Körperzellen. Wenn sie fehlerhaft aktiviert werden, kann dies zu krankhaften Prozessen wie bespielweise der Entwicklung von Tumoren führen. Deshalb sind Proteine wichtige Ziele für die Wirkstoffsuche in der biomedizinischen Forschung.

Survivin beeinflusst gleich zwei wichtige Prozesse in Körperzellen – den Zelltod sowie die Zellteilung. Es wird auch als „Überlebensprotein“ von malignen Tumoren bezeichnet, da es im Wesentlichen von Krebszellen produziert wird. „Das Protein Survivin kommt eigentlich im gesunden, erwachsenen Organismus kaum vor. Bei Krebszellen wird dessen Produktion jedoch hochgefahren“, erklärt Prof. Knauer aus dem Studienteam der UDE.

Sein Forschungsteam entwickelte eine Vielzahl an sehr kleinen Molekülen, sog. supramolekulare Liganden, die passgenau an Proteinoberflächen andocken können. Mit solchen maßgeschneiderten Molekülen konnten die WissenschaftlerInnen auf die kritische Schnittstelle des Survivins zielen, die für die Aktivierung und den Transport von Survivin aus dem Zellkern verantwortlich ist. Diese Schnittstelle, die für das Überleben der Krebszellen wichtig ist, wurde durch den künstlichen Liganden blockiert und das Protein somit „ausgeschaltet“.


Quelle:
Universität Duisburg-Essen: Das „Überlebensprotein“ für Krebszellen ausschalten. Pressemitteilung vom 08.03.2021. (last accessed on 11. March 2021)

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