Viele Eltern machen Sorgen, wenn ihre Kinder wenig Gemüse essen. Eine Studie der Penn State University hat noch Lösungen gesucht. © gpointstudio /iStock/Getty Images Plus

Ernährungsforschung: Größere Gemüseportionen erhöhen den Verzehr bei Kindern

  • 11.08.2021
  • News
  • Redaktion

Viele Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder, wenn diese wenig Gemüse essen. Eine Studie der US-amerikanischen Penn State University hat untersucht, ob größere Portionen Gemüse auf dem Teller den Verzehr erhöhen.

An der Erhebung nahmen 67 Vorschulkinder im Alter von 3 bis 5 Jahren teil. Im Zeitraum von vier Wochen erhielten sie in den Kindertagesstätten einmal pro Woche ein Mittagessen mit einer von vier verschiedenen Gemüsezubereitungen: eine Portion (60 g) Mais und Brokkoli sowie eine doppelte Portion (120 g) Mais und Brokkoli– jeweils pur oder mit etwas Butter und Salz abgeschmeckt. Zu jeder Mahlzeit wurde die gleiche Menge an Fischstäbchen, Reis, Ketchup, Apfelmus und Milch serviert. Um die verzehrten Mengen zu bestimmen, wogen die WissenschaftlerInnen die Lebensmittel vor und direkt nach dem Essen ab. Weiterhin wurden die Kinder und deren Eltern zu ihrem Essverhalten und ihren Vorlieben beim Gemüseverzehr befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Erhöhung der Gemüsemenge von 60 auf 120 g den Verzehr von Gemüse um 68 % erhöhte. Die Kinder aßen im Durchschnitt 21 g mehr Gemüse. Die Energieaufnahme erhöhte sich damit nur um 5 % (13 kcal). Wie das Gemüse gewürzt war, hatte keinen Einfluss auf die Verzehrmenge. Dies führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass Mais und Brokkoli möglicherweise den meisten Kindern vertraut sind. Wenn Kinder wählerisch waren und Essen zu Hause häufig thematisiert wurde, erhöhte sich die Gemüseaufnahme weniger stark. Grundsätzlich sollten Vorschulkinder täglich je etwa 150–200 g Obst und Gemüse essen. Aus Sicht der ErnährungswissenschaftlerInnen ist es wichtig, viele Gemüsearten anzubieten. „Die Kinder sollten das Gemüse aber auch mögen, damit es mit den anderen Lebensmitteln auf dem Teller konkurrieren kann“, erklärt Barbara Rolls von der Penn State University. Eltern sollten versuchen ihre Kinder schrittweise an neue Gemüsearten zu gewöhnen und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen experimentieren. Manchmal hilft es auch, das Gemüse anders zuzubereiten – etwa püriert als Soße oder als Gemüsesticks mit Dipp. Größere Portionen können aber zu mehr Lebensmittelverschwendung führen, wenn nicht alles gegessen wird. Weiterer Forschungsbedarf liege darin zu erheben, wieviel andere Lebensmittel auf dem Teller durch Gemüse ersetzt werden können, aber die Gesamtportion gleich bleibt.


Quelle:
Bundezentraum für Ernährung (BZfE): Pressemeldung vom 4. August 2021

Literatur:
Department of Nutritional Sciences, The Pennsylvania State University, University Park, PA, USA: Promoting vegetable intake in preschool children: Independent and combined effects of portion size and flavor enhancement. DOI: doi.org/10.1016/j.appet.2021.105250

Das könnte Sie interessieren
Fleischkonsum hängt von der Situation ab. Eine Tagebuchstudie über intra- und... weiter
DGE-Position zu Milchprodukten und pflanzlichen Milchalternativen weiter
„Was isst Bayern?“ weiter
Neue „Frückstücksrichtlinie“: Änderungen bei Kennzeichnung und Zusammensetzung für Honig &... weiter
Gemüse als Kunst weiter
Therapeutische Möglichkeiten des (intermittierenden) Fastens bei Diabetes mellitus weiter