GeMuKi: Ernährung in der Schwangerenvorsorge
- 12.12.2018
- News
- Redaktion
GeMuKi wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA gefördert und in Baden-Württemberg in 8 Regionen (4 Interventions- und 4 Kontrollregionen) mit begleitender Prozessevaluation durchgeführt. Bei erfolgreicher Durchführung kann GeMuKi, entsprechend dem bewilligten Antrag des G-BA, als präventive Beratung in die Kinderrichtlinien und die Mutterschaftsrichtlinien übernommen werden.
In die Wiege gelegt – frühe Prägung des kindlichen Stoffwechsels
Das Projekt basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die eindrucksvoll den Stellenwert eines gesundheitsfördernden Lebensstils verdeutlichen – insbesondere während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren. So wird in den ersten 1000 Tagen (Konzeption bis 2. Geburtstag) der Stoffwechsel des Kindes maßgeblich geprägt. Die sogenannte „perinatale Programmierung“ spielt im Hinblick auf Gewichtsentwicklung und Gesundheit des Kindes eine entscheidende Rolle – für das ganze Leben.
Ernährung und Bewegung in den Vorsorgeuntersuchungen
Ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, regelmäßige körperliche Bewegung, einhergehend mit angemessener Gewichtszunahme in der Schwangerschaft wirken positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind. Diese Themen finden im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen bei FrauenärztInnen, Hebammen sowie Kinder- und JugendärztInnen bisher noch zu wenig Beachtung, was bei den (werdenden) Eltern oft zu großer Unsicherheit führt. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, einheitliche, widerspruchsfreie und wissenschaftlich fundierte Präventionsbotschaften flächendeckend und systematisch zu verankern.
Im Rahmen der üblichen gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen in Schwangerschaft und frühem Kindesalter werden im Rahmen von GeMuKi junge Eltern von Frauenarzt/-ärztin, Hebamme sowie Kinder- und Jugendarzt/-ärztin über Ernährung, Bewegung und gesunden Lebensstil individuell und fächerübergreifend beraten. Als Basis dienen die wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben“, die von den beteiligten Berufsgruppen entwickelt wurden. Durch die Ansiedlung bei Hebammen und in der Vorsorge tätigen ÄrztInnen soll GeMuKi in die bereits bestehenden und etablierten Strukturen der Routineversorgung eingebettet werden, um einen niedrigschwelligen Zugang für eine flächendeckende Präventionsberatung zu schaffen. Ziel ist es, eine übermäßige Gewichtszunahme in der Schwangerschaft zu vermeiden und das Risiko für Übergewicht und chronische Krankheiten zu verringern.
GeMuKi erfüllt alle Anforderungen des Nationalen Gesundheitsziels „Gesund rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr“ und berücksichtigt aktuelle epigenetische Forschungen zur lebenslangen Gesundheitsprägung in der frühen Kindheit.
Quelle und Kontaktadresse:
Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb)
Wiebke Kottenkamp
Tel. 030 278797-65
www.pebonline.de
w.kottenkamp@pebonline.de