Online News: Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt: Kinder, Schwangere und stillende Mütter sollten Paranüsse meiden
- 13.12.2023
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- Redaktion
Radium ist ein radioaktives Element, das natürlich in Böden vorkommt. Paranussbäume können es mit ihren Wurzeln aufnehmen und bis in die Nüsse transportieren. In den tropischen Regenwäldern Südamerikas, in denen der Baum beheimatet ist, gibt es zum Teil Böden, die große Mengen an Radium enthalten.
Für Erwachsene ist es unbedenklich, Paranüsse in Maßen zu verzehren. Die Strahlendosis, die dadurch für sie entsteht, ist gering. Kinder, Jugendliche, werdende und stillende Mütter hingegen sollten vorsorglich auf Paranüsse verzichten, denn beispielsweise bei Kindern kann die gleiche Menge an Paranüssen zu einer deutlich höheren Strahlendosis führen als bei einer erwachsenen Person. Zudem lagert sich Radium wie Kalzium in Zähne und Knochen ein – und die sind bei Kindern noch im Aufbau. Über Plazenta und Muttermilch können ungeborene Kinder und Säuglinge den radioaktiven Stoff aufnehmen.
Mit der Nahrung nimmt jeder Mensch in Deutschland natürlich vorkommende radioaktive Stoffe auf. Bei durchschnittlichen Essgewohnheiten entsteht dadurch eine vergleichsweise geringe jährliche Strahlendosis von rund 300 Mikrosievert. Bereits der regelmäßige Verzehr kleiner Mengen an Paranüssen kann diesen Wert allerdings merklich erhöhen.
Wer als erwachsener Mensch zum Beispiel ein Jahr lang im Schnitt täglich zwei Paranüsse isst, erhält eine zusätzliche Strahlendosis von rund 160 Mikrosievert. Würde ein Kind im zweiten Lebensjahr dieselbe Menge an Paranüssen zu sich nehmen, läge die zusätzliche Strahlendosis unter anderem wegen des deutlich anderen Körperbaus und des unterschiedlichen Stoffwechsels bei rund 1.000 Mikrosievert – also etwa sechsmal so hoch. Berücksichtigt man alle natürlich vorkommenden Strahlungsquellen, ist die Bevölkerung in Deutschland einer durchschnittlichen Strahlendosis von 2.100 Mikrosievert im Jahr ausgesetzt. Je nach lokalen Gegebenheiten und Lebensstil liegen die individuellen Werte zwischen 1.000 und 10.000 Mikrosievert im Jahr.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, Pressemeldung vom 28.11.2023