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Online News: Einflussfaktoren omnivor lebender Menschen für die Umsetzung einer pflanzenbasierten Ernährung

  • 14.04.2025
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  • Redaktion

Es gibt zahlreiche Studien, die die vielfältigen Beweggründe von Menschen untersucht haben, die sich pflanzlich ernähren. Doch wie steht es um die Bereitschaft von Fleischesser*innen in Deutschland, ihre Essgewohnheiten zu ändern? Eine Studie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Hochschulambulanz für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin beleuchtet die Einflussfaktoren, unter denen omnivor lebende Menschen bereit wären, sich für eine pflanzenbasierte Ernährung zu öffnen. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, welche soziodemographischen Gruppen am offensten dafür sind, sondern auch, welche Rahmenbedingungen für eine mögliche Umstellung der Ernährung wichtig sind.

Die Studie zeigt, dass die Bereitschaft für einen Wechsel zu pflanzenbasierter Ernährung unter omnivoren Personen eher gering ist. Befragte mit einem hohen Bildungsniveau, Frauen sowie Befragte aus jüngeren Geburtsjahrgängen (Generation Z und Millennials) zeigen eine höhere Bereitschaft, auf eine stärker pflanzlich orientierte Ernährung umzustellen. Im Gegensatz dazu lassen sich Befragte mit niedrigem bis mittlerem Bildungsniveau, Männer und Befragte aus älteren Geburtsjahrgängen (Babyboomer) nicht so leicht zu einer Umstellung ihrer Ernährung bewegen.
Die Erkenntnisse stammen aus einer Online-Umfrage zur Verwendung und Akzeptanz traditioneller, komplementärer und integrativer Medizin in Deutschland, an der 4.065 Personen zwischen 18 und 75 Jahren teilnahmen – von denen sich 3.419 (84 Prozent) als omnivor bezeichneten. Die Umfrage wurde zwischen September und Oktober 2022 durchgeführt und von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung gefördert. Die Teilnehmenden wurden neben Gesundheitszustand, Erfahrungen mit Naturheilkunde und komplementärer und integrativer Medizin und soziodemographischen Informationen auch zu ihren Ernährungsgewohnheiten und -einstellungen sowie zu ihrer Bereitschaft befragt, ihre Ernährung zu ändern.

Welche Maßnahmen könnten motivierend wirken, die Ernährung umzustellen?
Als motivierend erwiesen sich laut der Studie Empfehlungen von Ärzt*innen. Insgesamt zeigt sich, dass dies eine der vielversprechendsten Maßnahmen ist, um auch skeptische Personen zu einer Ernährungsumstellung zu motivieren. Auch niedrigere Preise für pflanzenbasierte Produkte und eine gute Infrastruktur mit entsprechenden Angeboten in Mensen, Cafeterien, Supermärkten und Restaurants könnten die Bereitschaft erhöhen. Je nach Bildungsniveau, Geschlecht, Einkommen und Alter der Befragten zeigen sich folgende Unterschiede: Empfehlungen von Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen sowie Politiker*innen sind vielversprechend, um eher schwer erreichbare Gruppen wie Männer und die Kohorte der Babyboomer zu einer pflanzlicheren Ernährung zu bewegen. Niedrigere Preise für pflanzliche Produkte motivieren insbesondere Frauen und Haushalte mit einem Einkommen von weniger als 2.000 Euro pro Monat. Wenn die Zahl der Menschen in der Gesellschaft, die sich pflanzlich ernähren, generell zunimmt, kann dies vor allem die Ernährungsentscheidungen von Befragten mit niedrigerem Bildungsniveau beeinflussen.

Weitere Informationen finden sich in der Studie:
Lehmann, J., Trübner, M., Patzina, A., Jeitler, M., Hoffmann, R., & Kessler, C.S. (2025). The willingness to transition to a more plant-based diet among omnivores: determinants and socioeconomic differences. Appetite, 206, 107765. doi.org/10.1016/j.appet.2024.107765 


Quelle: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Pressemeldung vom 18.03.2025

 

 

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