© Highwaystarz-Photography/iStock/Thinkstock
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KuPS-Studie: Schulessen nach dem DGE-Standard nur geringfügig teurer

  • 14.11.2018
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  • Redaktion

Ernährungsphysiologisch ausgewogenes Essen nach dem DGE-Qualitätsstandard wäre nur um ca. 4 Cent teurer, als reguläres Schulessen. Diese und weitere Ergebnisse stellte die DGE Anfang November auf dem Bundeskongress Schulverpflegung in Berlin vor.

Die Studie „Kosten- und Preisstrukturen in der Schulverpflegung“ (KuPS) beinhaltet u. a. Modellrechnungen zu Kosten für die Bereitstellung der Schulessen. An der KuPS-Befragung nahmen bundesweit 488 Schulträger teil. Die Gesamtkosten für die Schulverpflegung werden u. a. durch die Anzahl der Schulen sowie Essensteilnehmer beeinflusst. Die KuPS-Studie ging in ihrer vorgestellten Beispielrechnung von einer durchschnittlichen Abnahmemenge von täglich 200 Essen aus. Das entspricht einer mittelgroßen Schule. Gelänge es, die tägliche Anzahl an Mittagessen zu erhöhen, könnten die Kapazitäten besser ausgelastet werden: Je mehr Schüler an der Mittagsverpflegung teilnehmen, umso geringer sind die Kosten und auch die Zuschüsse pro Mittagessen.

© BMEL/DGE
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Entscheidend für die Zukunft ist es, die Qualität der Schulverpflegung zu verbessern. Dies gestaltet sich in der Praxis unterschiedlich, hier werden entweder eigene oder die Anforderungen des DGE-Qualitätsstandards berücksichtigt. Dabei sind die Kosten für eine Mittagsmahlzeit nach dem DGE-Qualitätsstandard mit 4 Cent (5,40 € statt 5,36 €) nur geringfügig höher. Dies liegt an den etwas höheren Personalkosten, während die Wareneinstandskosten vergleichbar sind. Berechnet wurde das Beispiel für eine Grundschule, in der vor Ort für 200 Schüler gekocht wurde (Mischküche). Die Autorin der KuPS-Studie, Dr. Ernestine Tecklenburg, DGE, betonte: „Wenn Schulessen schon subventioniert wird, dann sollte gutes Essen auf Basis des DGE-Qualitätsstandard zur Verfügung gestellt werden“.

Anhand der Ergebnisse zu Kosten, Preisen und Organisationsstrukturen gibt die KuPS-Studie folgende Empfehlungen, wie die Schulverpflegung weiter optimiert werden kann:

  • Akzeptanz der Mittagsverpflegung steigern: Neben der Wahl eines gesundheitsfördernden Verpflegungsangebotes spielt die Teilhabe eine Rolle. Je mehr Schüler an der Mittagsverpflegung teilnehmen, umso günstiger wird es für alle.
  • Kosten und Qualität der Mittagsverpflegung: Eine qualitativ hochwertige und ausgewogene Schulverpflegung kostet nur unwesentlich mehr. Wichtig ist, dass die Anforderungen an die Qualität transparent und allgemein akzeptiert sind. Wünsche der Eltern, Kinder und Lehrer sollten berücksichtigt werden. Um die Qualität kontinuierlich zu verbessern und zu sichern, können einfache Instrumente wie ein Speiseplancheck, Prüfung der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen der Anbieter sowie Befragungen zur Zufriedenheit eingesetzt werden.
  • Beschaffungs- und Qualitätsmanagement professionalisieren: Insgesamt fallen relativ hohe Kosten für die Organisation der Schulverpflegung beim Träger an, die derzeit in der Kostenrechnung vieler Kommunen nicht explizit ausgewiesen sind. Sinnvoll ist es, das Schulverpflegungsmanagement zu professionalisieren, unabhängig von der Entscheidung zwischen Eigen- und Fremdbewirtschaftung. Maßnahmen sind u. a. Schulungen für Mitarbeiter im Bereich Vergabe- und Qualitätsmanagement, Handlungsleitfäden zum Qualitätsmanagement, Checklisten zur Beschaffung, Musterausschreibungen für die Vergabe. Hilfestellung geben hier auch die bundesweiten Angebote der Vernetzungsstellen für die Kita- und Schulverpflegung.

Die KuPS-Studie wurde von der DGE im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchgeführt, um mehr Transparenz über die Verteilung und Zusammensetzung der Kosten in der Schulverpflegung zu erhalten.



Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., Pressemeldung vom 06.11.2018

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