© Rawf8/iStock/Getty Images Plus

Online News: Warenkunde: Piment – der „All Spice“

  • 17.01.2024
  • News
  • Redaktion

Piment, auch karibisches Gewürz oder Nelkenpfeffer genannt, ist als Gewürz weit verbreitet. In der deutschen Küche wird Piment allerdings eher selten verwendet, obwohl es durch seine süßlich-herben Aromen nicht nur zu süßem Gebäck, sondern auch zu pikanten Soßen, Suppen und Rotkohl passt.

Pimentkörner sind die Früchte des 10–12 Meter hohen immergrünen Pimentbaums aus der botanischen Pflanzenfamilie der Myrtengewächse. Er ist im tropischen Mittelamerika beheimatet und v. a. auf Jamaika, dem weltweit größten Hauptanbaugebiet, zu finden. Aus den weißen Blüten entwickeln sich Beerenfrüchte. Die Früchte werden kurz vor der Reife noch grün geerntet, da sie bei Vollreife ihr Aroma verlieren. Erst durch die anschließende Fermentation und Trocknung schrumpfen die Früchte und verfärben sich purpurrot bis schwärzlich.

Der Name Piment entstand, weil Christoph Kolumbus auf seinen Reisen die Früchte wegen ihrer Ähnlichkeit in Form und Geschmack fälschlicherweise für die Früchte des Pfeffers (spanisch: „pimienta“) hielt. Im Englischen wird Piment „Allspice“ („Allgewürz“) genannt, da das Gewürz viele verschiedene Geschmacksnuancen vereint. Es verbindet eine leicht brennende Schärfe mit süßlich-herben Noten und erinnert an eine Mischung aus Nelken, Muskat, Ingwer und Zimt.

Piment ist häufig in indischen Currymischungen enthalten. In der Landesküche Jamaikas kommen die getrockneten Beeren mit Zwiebeln, Knoblauch und weiteren Gewürzen traditionell in die Marinade für Grillfleisch und in England wird Piment traditionell für Schmorgerichte und eingelegtes Gemüse verwendet. Hierzulande ist der Nelkenpfeffer als Bestandteil des Lebkuchengewürzes und Würze für Glühwein und Apfelkompott bekannt. Er eignet sich aber auch sehr gut zum Würzen von deftigen Eintöpfen und Gemüse wie Rotkohl und Sauerkraut. Das Gewürz harmoniert mit Lorbeer und Wachholder, aber auch mit Nelken, Sternanis, Zimt und Koriander. Da das Aroma sehr intensiv ist, sollte Piment vorsichtig dosiert werden.

Tipp: Wer das volle Aroma genießen möchte, kauft ganze Beeren und zerstößt sie kurz vor der Verwendung. Erst kurz vor Ende der Garzeit wird dann das Gewürzpulver zum Gericht dazugegeben. Ganze Beeren sollten dunkel, trocken und luftdicht gelagert werden, damit sie mehrere Jahre ihr Aroma behalten.

Quelle: Bundeszentrum für Ernährung, Pressemeldung vom 10.01.2024

Das könnte Sie interessieren
Ernährungsunsicherheit während der COVID-19-Pandemie unter Tafel-Kund*innen weiter
Update und Weiterentwicklung der Kalkulation von Mehrkosten einer proteinarmen Diät bei... weiter
Neuerscheinung: Sonderheft “Ernährungspsychologie” weiter
Vitamin-D-Präparate: Kein höheres Risiko für Nierensteine oder Arterienverkalkung weiter
Preisstudie: Erstmals pflanzlicher Warenkorb günstiger als tierischer weiter
Lebensmittelsicherheit: Immer häufiger Cannabinoide in Süßwaren weiter