Ist ein Werbeverbot für ernährungsphysiologisch ungünstige Lebensmittel sinnvoll? © BobGrif/iStock/Getty Images Plus

Aktuell im Heft: Zwischen Kinderschutz und Marktfreiheit

  • 17.07.2024
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  • Redaktion

Der im Rahmen der Rubrik „Junge Forschung“ veröffentlichte Beitrag von Sabine Kalweit et al. befasst sich mit der Debatte um das Verbot an Kinder und Jugendliche gerichteter Werbung für Lebensmittel mit ungünstigem Nährstoffprofil in Deutschland im internationalen Vergleich.

Ziel der Arbeit war es, explizite Evaluationen zu umgesetzten Werbeverboten in anderen Ländern zu finden, die einen Vergleich bestimmter Parameter vor und nach der Gesetzesimplementierung vornehmen.

Entsprechende Evaluationen waren für Chile, Großbritannien, Südkorea, Québec/Kanada und Slowenien verfügbar.
Für Chile konnte eine Wirksamkeit des Werbeverbotgesetzes in seiner speziellen Zusammensetzung nachgewiesen werden.
In Südkorea reformulierten Unternehmen nach Implementierung eines Werbeverbots die nach dem Gesetz als ungünstig eingestuften Produkte und veränderten signifikant messbar ihr bestehendes Produktportfolio.
Die Regulierungen der übrigen Länder waren weniger umfassend und zeigten nur geringe Wirksamkeit.

Insgesamt konnte keine ausreichende Evidenz erzielt werden, um Aussagen zur Wirksamkeit des geplanten Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes in Deutschland zu treffen. Ein direktes Eingreifen erscheint vor dem Hintergrund der Wirksamkeit der Maßnahmen in Chile jedoch sinnvoll. Hierbei sollten die verschiedenen Akteur*innen in einen offenen Dialog eingebunden und begleitende Monitoringinstrumente geschaffen werden, um die Wirksamkeit des Gesetzes und dessen Einhaltung zu evaluieren und bei Bedarf regulierend einzugreifen.


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