Leistungsfähiges Organ: Alter und Geschlecht schränken Darmschleimhaut nicht ein
- 18.03.2016
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Die Studie des Teams um Dr. Dagmar Krüger und Professor Michael Schemann vom Lehrstuhl für Humanbiologie der TU München ging neben der Alter- oder Geschlechtsabhängigkeit auch der Frage nach, ob eine Grunderkrankung wie Darmkrebs oder Morbus Crohn eine Rolle bei der Untersuchung von Darmproben spielt. Dr. Dagmar Krüger hat über einen Zeitraum von acht Jahren mehr als 2200 Proben von rund 450 Patienten mit Darmerkrankungen untersucht.
Krüger konnte nach eigener Aussage anhand der vielen untersuchten Darmproben (Darmresektate) in vitro an den Vitalitätsparametern nachweisen, dass die Darmschleimhautfunktion uneingeschränkt ist, egal ob es ein Resektat vom Dünn- oder Dickdarm war oder welche Erkrankung dem chirurgischen Eingriff zugrunde lag. Die Sekretion von Ionen und Wasser ins Darmlumen (Hohlraum des Darms), selbst die durch Nerven hervorgerufene, seien in allen Fällen unverändert geblieben, so Krüger.
Nicht erkrankte Teile von Darmresektaten kommen daher durchaus für Untersuchungen infrage – es muss nicht auf Tiermodelle zugegriffen werden. „Das ist natürlich viel aussagekräftiger, wenn ich Humandarmresektate untersuche. Ich kann damit beispielsweise feststellen, ob und wie ein Medikament gegen Darmträgheit wirkt“, erklärt Dr. Krüger weiter. „Mit unserer Studie haben wir die Machbarkeit von Untersuchungen an Darmproben belegt.“ In Zukunft könne so gezielter untersucht werden, ob Darmträgheit eine Folge gestörter Epithelfunktion oder Darmmotilität ist.
Quelle: TUM
Originalpublikation: Dagmar Krueger, Klaus Michel, Florian Zeller, Ihsan E. Demir, Gueralp O. Ceyhan, Julia Slotta-Huspenina and Michael Schemann: Neural influences on human intestinal epithelium in vitro, The Journal of Physiology 2016. DOI: 10.1113/JP271493