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Diabetes Typ 1: Insulinpumpen bei Kindern meist besser

  • 20.02.2019
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  • Redaktion

In Deutschland nutzt mittlerweile über die Hälfte aller jungen Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Insulinpumpe. Ein Grund ist vor allem die komfortable, sichere und erfolgreiche Therapie. Insbesondere bei Kindern wurden die Vorteile gegenüber einer Injektionstherapie mit Pen oder Spritze in etlichen Studien und durch Erfahrungen der PatientInnen und ihren Angehörigen selbst beschrieben.

Sogenannte CSII-Systeme („continous subcutaneous insulin infusion“) wie die Insulinpumpe sind in Deutschland immer mehr verbreitet. Nutzten 1995 noch knapp 1 % der PatientInnen mit Diabetes Typ 1 Insulinpumpen, sind es heute bereits über die Hälfte aller Betroffenen unter 20 Jahren und bei Kindern unter sechs Jahren sogar über 90 Prozent. Das Gerät gibt durch eine subkutan angebrachte Nadel regelmäßig Insulin in den Körper ab. „Nach aktuellem internationalem Kenntnisstand in der Diabetologie sind Insulinpumpen bei Patienten mit stark schwankenden Blutzuckerwerten derzeit die sicherste Methode, den Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c niedrig zu halten sowie Unterzuckerungen oder einen akuten Insulinmangel (Ketoazidose) – eine lebensgefährliche Komplikation – zu verhindern“, erklärt dazu DDG Präsident Prof. Dirk Müller-Wieland.

Die Ergebnisse einer deutschen Studie mit Daten der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV) zeigen, dass junge PatientInnen mit Insulinpumpe bessere Glukosewerte und weniger schwere Unterzuckerungen aufweisen sowie seltener in eine diabetische Ketoazidose kommen als solche, die eine herkömmliche Injektionstherapie erhalten [1].
Eine weitere deutsche Studie aus der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD), zeigt, dass der Einsatz von Insulinpumpen darüber hinaus einen günstigen psychosozialen Effekt bei Kindern mit Diabetes und ihren Eltern hat [2]. Eltern und Kinder werden durch die Pumpe bei den regelmäßigen Blutzuckerkontrollen und der Insulinversorgung entlastet. Dazu vermittelt die kontinuierliche Insulinabgabe mittels Pumpe im Alltag deutlich mehr Sicherheit, denn der Blutzuckerspiegel von Kindern ist durch Wachstum, Bewegungsspitzen und unregelmäßiges Essen besonders häufigen, manchmal gefährlich hohen Schwankungen ausgesetzt, die von einer Insulinpumpe besser und schneller aufgefangen werden.

Aufgrund dieser Vorteile empfiehlt auch die S3-Leitlinie zur Therapie des Typ-1-Diabetes [3] insbesondere bei häufigen Unterzuckerungen, stark schwankenden Blutzuckerwerten und unzureichender glykämischer Kontrolle eine Therapie mit Insulinpumpe. Wichtige Voraussetzung für ihren Einsatz ist dabei eine umfassende Schulung der PatientInnen und Eltern, die mit der intensivierten Insulintherapie gut umgehen können müssen.

Literatur:

  1. Karges B, Schwandt A, Heidtmann B (2017) Association of insulin pump therapy vs insulin injection therapy with severe hypoglycemia, ketoacidosis, and glycemic control among children, adolescents, and young adults with type 1 diabetes. JAMA 318:1358–1366
  2. Müller-Godeffroy E, Vondheim R, Ludwig-Seibold C et al. (2018) Psychosocial benefits of insulin pump therapy in children with diabetes type 1 and their families: The pumpkin multicenter randomized controlled trial. Pediatr Diabetes 19: 1471–1480
  3. Deutsche Diabetes Gesellschaft (Hg). S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes. URL: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/057-013.html 


Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Pressemeldung vom 10.12.2018

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