eSportlerInnen ernähren sich durchschnittlich besser als die Allgemeinbevölkerung. © RyanKing999/iStock/GettyImages

Ernährung im eSport: So ernähren sich Deutschlands eSportlerInnen

  • 24.02.2021
  • News
  • Redaktion

Neben der Computer-Maus die Dose Red Bull, neben der Tastatur die Tüte Chips – so stellen sich viele die Ernährung im eSport vor. Inwieweit dieses Bild der Realität entspricht, hat nun die Deutsche Sporthochschule untersucht. Die Studie kommt zu dem Schluss: „Der Energydrink gehört zwar tatsächlich für viele dazu, doch insgesamt ernähren sich die eSportler*innen sogar besser als die Allgemeinbevölkerung.“

Gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg befragte Prof. Dr. Ingo Froböse rund 820 eSportler*innen aller Leistungsstufen online. Der häufig mit dem eSport assoziierte Konsum von Energydrinks ist laut Studienergebnissen mehr als ein Klischee. Rund 40 Prozent der Befragten konsumieren die Getränke regelmäßig, im Schnitt wird etwas mehr als eine Dose pro Woche getrunken. Hersteller von Energydrinks investieren seit Jahren in das Sponsoring der großen eSport-Veranstaltungen und -Teams. Hinzu kommt, dass viele dieser Getränke mit einer vermeintlichen Leistungssteigerung in Verbindung gebracht werden und dadurch gerade für eSportler*innen besonders attraktiv erscheinen. Diese Marketingstrategien könnten erklären, warum der Konsum bei GamerInnen überdurchschnittlich hoch ausfällt. Trotzdem liegt der Zuckerkonsum insgesamt deutlich unter dem der Allgemeinbevölkerung. Egal ob Softdrinks, Schokolade oder andere Süßwaren, eSportler*innen verzehren weniger als andere Gruppen. Umgerechnet durchschnittlich eine Tafel Schokolade pro Woche und eine Müslischale voll Salzgebäck deuten auf ein gesundheitsbewusstes Essverhalten der SpielerInnen hin.

Auch Fast Food und Fertigprodukte werden im Schnitt nur zweimal pro Woche verzehrt. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Hälfte aller Befragten mindestens an fünf Tagen in der Woche selbst kocht. Lediglich fünf Prozent der Befragten überlassen die Zubereitung von Mahlzeiten komplett jemand anderem. Die Studie zeigt zudem, dass sich die Pandemie nur unwesentlich auf das Gesundheitsverhalten der Befragten auswirkt. So liegt die durchschnittliche körperliche Aktivität der Zielgruppe wie in den Vorjahren deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Auf über neuneinhalb Stunden bringen es die eSportler*innen pro Woche. Auch die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden werden von fast allen Befragten weiterhin als gut beurteilt. „Im Großen und Ganzen sind die Klischees vom Junk-Food essenden Gamer überholt“, so das Fazit des Studienleiters. „Die Reduktion des Konsums von Fleisch und Energydrinks kann ein wichtiger Ansatzpunkt für eine gezielte Gesundheitsförderung sein, die sowohl die Gesundheit, als auch die Leistung der eSportlerInnen auf das nächste Level bringt.“


Quellen:
Deutsche Sporthochschule Köln. So ernähren sich Deutschland eSportlerInnen. Pressemitteilung vom 03.02.2021. (last accessed on 22 February 2021).
Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation: eSport Studie 2021. Ernährung im eSport - Mehr als nur Pizza und Energydrinks (?). Ergebnisbericht. (last accessed on 22 February 2021). 

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