Ernährungsmedizin: Fachverbände fordern ernährungsmedizinische Lehrstühle an deutschen Universitäten
- 28.04.2021
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- Redaktion
Im Jahr 2018 wurde die Ernährungsmedizin in die Weiterbildungsordnung der Ärzte aufgenommen, die Weiterbildung wird derzeit von den Landesärztekammern umgesetzt. Bei der Ausbildung von ÄrztInnen im Medizinstudium sind ernährungsmedizinische Inhalte und Zusammenhänge in Deutschland bis heute jedoch – außer am Else-Kröner-Fresenium-Zentrum für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München – überhaupt nicht institutionalisiert. „Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern wird Ernährungsmedizin an deutschen Universitäten nicht gelehrt. Der Wissensstand der Studenten auf diesem Gebiet ist dementsprechend erschütternd niedrig“, so Prof. Dr. med. Gerd Bönner, Präsident der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin.
Sowohl die ernährungsmedizinische Forschung als auch das praktische Wissen von Ärzten und Ärztinnen können sich – so die Fachverbände –nur erfolgreich entwickeln, wenn es Lehrstühle und Abteilungen gibt, die das Gebiet der Ernährungsmedizin in Lehre und Forschung kompetent vertreten. Die ErnährungsmedizinerInnen Deutschlands, die im BDEM, der DGEM und der DAEM vertreten sind und eng kooperieren, machen in einem Memorandum auf dieses Problem und die Defizite aufmerksam und plädieren für eine Verankerung der Ernährungsmedizin als Querschnittsfach: „Wir fordern die Politik auf, im Interesse der Menschen, insbesondere der Patienten und nicht zuletzt für die Volksgesundheit, zu handeln und die Einrichtung von Lehrstühlen für Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie in Ausbildung und Forschung an Universitäten und medizinischen Fakultäten zu unterstützen.“
Das gemeinsame Memorandum können Interessierte über die Homepages von BDEM, DGEM und DAEM abrufen.
Quelle:
BDEM, DGEM, DAEM, gemeinsame Pressemitteilung vom 30.3.2021