IPCC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme: Ein IPCC-Sonderbericht über Klimawandel, Desertifikation, Landdegradierung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen © leolintang/iStock/Get
IPCC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme: Ein IPCC-Sonderbericht über Klimawandel, Desertifikation, Landdegradierung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen © leolintang/iStock/Getty Images Plus

Nachhaltigkeit: Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme

  • 28.08.2019
  • News
  • Stella Glogowski

Anfang August 2019 stellte das International Panel on Climate Change (IPCC) der Vereinten Nationen nach zwei Jahren Arbeit seinen „Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme“ vor. Der mehrere hundert Seiten lange Bericht zeigt, dass Land- und Forstwirtschaft und das gesamte Ernährungssystem eine signifikante Treibhausgasquelle sind. Gleichzeitig wirken Böden und Vegetation als natürliche Treibhausgassenke.

Der Bericht macht deutlich, dass der Klimawandel den Druck auf Landsysteme verstärkt und deshalb zunehmend Existenzgrundlagen und Wohlergehen der Menschen bedrohen kann. Landsysteme spielen aber auch eine wichtige Rolle im Klimaschutz, z. B. durch den Erhalt von Ökosystemen, eine nachhaltigere Land- und Forstwirtschaft, klimafreundlichere Ernährungsweisen und Vermeidung von Nahrungsmittelverschwendung. Solche Maßnahmen nutzen häufig auch der Anpassung an den Klimawandel, der Eindämmung von Landdegradierung und Ernährungssicherheit sowie weiteren Zielen der nachhaltigen Entwicklung.
Mit zunehmender Verzögerung von ambitioniertem Klimaschutz in allen Sektoren steigt die Menge an CO2, die der Atmosphäre v. a. durch landbasierte Methoden wieder entzogen werden müsste, um die Klimaziele von Paris einzuhalten. Es ist unklar, ob das Potenzial der Landsysteme dazu ausreicht. Zudem sind bei Anwendung in sehr großem Maßstab hohe Risiken für Landsysteme und Ernährungssicherheit und damit letztlich für die gesamte Menschheit zu erwarten. Die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger einschließlich der Hauptaussagen wurde von den 195 Mitgliedsstaaten des IPCC Zeile für Zeile verabschiedet von den Mitgliedsstaaten angenommen.

Kommentar Allein der ausführliche Titel des Berichts steht für die Komplexität des Klimawandels, seine zahlreichen Auswirkungen und auf ihn einwirkende Einflussfaktoren: „Klimawandel und Landsysteme: Ein IPCC-Sonderbericht über Klimawandel, Desertifikation, Landdegradierung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen“.
Trotz dieser überwältigenden Komplexität sollten wir als Fachkräfte und VerbraucherInnen (bzw. Menschen!) hoffen und uns beruflich wie auch privat dafür engagieren, dass die Politik diesem politischen Akt auch konkrete Taten folgen lässt. Wir benötigen sowohl kurzfristige als auch grundsätzliche, langwirksame politische Strategien und Steuerungsmechanismen über das gesamte Ernährungssystem hinweg, die dem Klimawandel entgegenwirken und es allen Menschen – in Erzeugung, Handel und Konsum – leichter machen, sich nachhaltig und damit auch ökologisch tragfähig und klimabewusst zu verhalten.

Zahlen zum Sonderbericht
• 2 Jahre Erstellungszeit
• über 7 000 wissenschaftliche Publikationen sind in den Bericht eingeflossen
• 28 275 Gutachterkommentare in der Erstellung
• 52 Länder
• 107 wissenschaftliche Autorinnen und Autoren
    o 53 % der AutorInnen aus Entwicklungsländern
    o 40 % der HauptautorInnen weiblich


Quellen:
• IPCC. IPCC‐Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL). Vorläufige Übersetzung, Version vom 8. August 2019. URL: www.de-ipcc.de/254.php
• IPCC. Climate change and land report. URL: www.ipcc.ch/report/srccl/ Zugriff 22.08.19
• IPCC. IPCC special report on climate change and land. Factsheet. URL: www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2019/08/190729-SRCCL-leaflet.pdf Zugriff 22.08.19

 

 

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