Kaffeetasse auf Tisch
Das Diabetes-Risiko lässt sich durch Kaffee senken, allgemein aber auch durch ein gesundes Körpergewicht, Verzicht auf Rauchen, wenig Fleisch- und dafür regelmäßigen Vollkornverzehr. © kjekol / iStock / Thinkstock

Diabetes mellitus Typ 2: Wer viel Kaffee trinkt, hat vermindertes Erkrankungsrisiko

  • 28.09.2016
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  • Redaktion

Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) haben Hinweise darauf gefunden, dass kleine Unterschiede im Erbgut darüber bestimmen, ob wir vom Kaffeetrinken profitieren und unser Diabetes-Risiko senken können. Bei Trägern einer bestimmten Gen-Risikovariante sank laut der Studie das Risiko pro täglich konsumierter Tasse Kaffee um bis zu etwa sieben Prozent.

In der aktuellen Studie werteten die Wissenschaftler Daten von 18638 Menschen aus, darunter 8086 Personen, die im Laufe der Studie an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankten. Ein Ziel der Forscher war es, das Zusammenspiel von bekannten Diabetes-Risiko-Genvarianten und dem Kaffeekonsum in Hinblick auf das Typ-2-Diabetes-Risiko zu untersuchen.

Über mehrere Diabetes-Gene hätten die Forscher beobachten können, dass Träger genetischer Risikovarianten, welche die Wirkung bestimmter Darmhormone negativ beeinflussen, stärker vom Kaffeegenuss profitieren als Nichtträger. Insbesondere würden Träger einer weit verbreiteten TCF7L2-Genvariante profitieren, die mit einem erhöhten Diabetes-Risiko verbunden ist, so Karina Meidtner, die federführend an der Studie gearbeitet hat.

Das Gen kodiert ein Eiweißmolekül mit dem Namen transcription factor 7-like 2. Ergebnisse anderer Studien weisen darauf hin, dass das von der Risiko-Genvariante kodierte Molekül die Regulation des Blutzuckerspiegels negativ beeinflusst, indem es die Wirkung des Darmhormons GLP-1 vermindert.

Ein gesunder Lebenswandel beeinflusst ebenso positiv

„Unsere Ergebnisse lassen auf die Stoffwechselmechanismen schließen, die dem von uns beobachteten Zusammenhang zwischen Kaffeetrinken und dem Diabetes-Risiko zu Grunde liegen“, erläutert Erstautor Alexandros Heraclides. „So lassen sie annehmen, dass Kaffee die Ausschüttung des Darmhormons GLP-1 stimuliert und so den negativen Effekt der TCF7L2-Risikovariante auf die Wirkung des Hormons ausgleicht“, so der Forscher weiter. Natürlich seien aber noch weitere Studien notwendig, welche die bisherigen Ergebnisse untermauern.

„Wer Kaffee gut verträgt und ihn gerne trinkt, kann dies auch weiterhin tun“, ergänzt Matthias Schulze, der am DIfE die Abteilung Molekulare Epidemiologie leitet. „Die Ergebnisse unterstützen die positiven Gesundheitseffekte, die für den Kaffeekonsum, insbesondere zum Diabetes-Risiko, beobachtet wurden. Andersherum sollten sich Menschen nicht genötigt fühlen, mit dem Kaffeetrinken zu beginnen. Das Diabetes-Risiko lässt sich auch durch ein gesundes Körpergewicht, den Verzicht auf Rauchen, wenig Fleisch, regelmäßigen Vollkornverzehr und körperliche Aktivität erheblich beeinflussen“, erklärt der Ernährungswissenschaftler weiter.

Quelle und weitere Informationen: DIfE



Literatur: The InterAct Consortium. Investigation of gene-diet interactions in the incretin system and risk of type 2 diabetes: the EPIC-InterAct study. Diabetologia 2016; DOI: 10.1007/s00125-016-4090-5

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