Eine handelsübliche Dose eines Energiegetränks enthält ca. 80 mg Koffein. © Mauro Matacchione/iStock/Thinkstock

EFSA-Gutachten: Aufnahmemengen von Koffein nicht unterschätzen

  • 29.05.2015
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  • Redaktion

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ein wissenschaftliches Gutachten zur Sicherheit von Koffein veröffentlicht. Darin schätzt sie akute und tägliche Dosen ab, die für die gesunde Allgemeinbevölkerung unbedenklich sind. Verbraucher sollten darauf achten, in welchen Lebensmitteln wie viel Koffein steckt – ein zu hoher Konsum des Muntermachers kann der Gesundheit schaden.

Hohe Mengen Koffein stecken nicht nur in handelsüblichem Filterkaffee (eine Tasse à 200 ml enthält zwischen 80 und 100 mg Koffein) oder Espresso. Wer zusätzlich noch schwarzen Tee, Cola, Energy-Drinks oder auch Schokolade konsumiert, erreicht nach EFSA-Berechnungen schnell die für einen gesunden Erwachsenen als unbedenklich geltende Menge von 400 mg pro Tag (etwa 5,7 mg/kg KG/Tag). Für Schwangere und stillende Frauen gelten 200 mg pro Tag. 

Die gleiche Menge an Koffein stellt keine Gefahr da, wenn sie weniger als zwei Stunden vor intensiver körperlicher Betätigung unter normalen Umweltbedingungen aufgenommen wird. Für Schwangere oder Personen mittleren und höheren Alters stehen laut einer Erklärung zur Risikobewertung keine Studien zur Verfügung.

Das EFSA-Gremium kommt für Diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA) zu der Schlussfolgerung, dass Einzeldosen von bis zu 200 mg Koffein aus sämtlichen Quellen für die gesunde Erwachsene unbedenklich sind. Auf längere Sicht werde jedoch übermäßiger Koffeinkonsum mit Herz-Kreislauf-Problemen sowie, bei schwangeren Frauen, mit einem vermindertem Wachstum des Fötus in Verbindung gebracht.

Hintergrund

Für die Bewertung wurden zahlreiche Rückmeldungen aus den Mitgliedstaaten, von Verbraucherverbänden, Industrie und sonstigen interessierten Kreisen berücksichtigt. Diese erfolgten unter anderem während einer zweimonatigen Online-Konsultation und eines Treffens mit Interessengruppen in Brüssel.

Es ist laut EFSA das erste Mal, dass die Risiken von Koffein aus allen Nahrungsquellen auf EU-Ebene bewertet werden. Zuvor wurden eine Reihe von Risikobewertungen von nationalen und sonstigen maßgeblichen Stellen auf der ganzen Welt durchgeführt, die von der EFSA-Arbeitsgruppe eingehend analysiert wurden.



Weitere Informationen:

Scientific Opinion on the safety of caffeine

EFSA erklärt Risikobewertung: Koffein

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