Der Medien-Doktor ERNÄHRUNG bereitet Ernährungsaussagen transparent und leicht verständlich auf. © Zerbor/iStock/GettyImages

Wie gut sind journalistische Aufarbeitungen von Ernährungsstudien?: nutriCARD startet Medien-Doktor Ernährung

  • 03.07.2020
  • News
  • Redaktion

„Eine neue Studie zeigt: Pasta macht schlank.“ Solche und weitere Berichterstattungen über Ernährung boomen, angereichert um wissenschaftlichen Studien, Ratgeber-Anleitungen zum Abnehmen und medizinische Tipps.

Um die Qualität der journalistischen Aufarbeitung rund um das komplexe Thema Ernährung zu beurteilen, startet ab sofort der Medien-Doktor ERNÄHRUNG – ein Forschungsprojekt des Kompetenzclusters für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit (nutriCARD) der Universitäten Halle-Jena-Leipzig in Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund.

Untersucht werden Beiträge aus deutschen Medien, in denen positive oder negative Effekte von Lebensmitteln, Ernährungsformen, Diäten oder einzelnen Substanzen beschrieben werden. „Nur weil es eine wissenschaftliche Studie gibt oder ein Ernährungsberater etwas empfiehlt, heißt das ja noch lange nicht, dass ein Lebensmittel auch hält, was der Artikel verspricht“, sagt der leitende Redakteur und Mit-Begutachter Marcus Anhäuser von der Universität Leipzig.

Die Kriterien der Beitragsanalysen orientieren sich an den Wünschen von NutzerInnen nach unabhängigen, zuverlässigen und verständlich formulierten Informationen. Beantwortet werden Fragen wie:

  • Werden positive und negative Effekte angemessen und verständlich erklärt?
  • Nennt ein Beitrag Quellen und Belege?
  • Welche Rolle spielen Interessenskonflikte und die Finanzierung?

„Mit dem Medien-Doktor ERNÄHRUNG möchten wir die Verbraucher sensibilisieren, nicht jedem Heilversprechen in den Medien Glauben zu schenken“, sagt Dr. Tobias Höhn, Leiter Kommunikation und Medienforschung von nutriCARD. „Wir suchen nicht gezielt nach schlechter Berichterstattung, sondern freuen uns auch, positive Beispiele auszeichnen zu können“, erklärt er außerdem.

nutriCARD wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Rund 40 WissenschaftlerInnen und 80 PraxispartnerInnen arbeiten an der Entwicklung effizienter Konzepte für eine nachhaltige Prävention von Herzkreislauf-Erkrankungen. Ein wesentlicher Baustein dafür ist auch Ernährungskommunikation und -bildung.


Quelle:
Medien-Doktor.de, Pressemitteilung vom 24.06.2020

Das könnte Sie interessieren
Proteinqualität von veganen und vegetarischen Mensa-Gerichten des Studentenwerks... weiter
Schätzen Verbraucher*innen den Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln richtig ein? weiter
Ernährungsunsicherheit während der COVID-19-Pandemie unter Tafel-Kund*innen weiter
Update und Weiterentwicklung der Kalkulation von Mehrkosten einer proteinarmen Diät bei... weiter
Neuerscheinung: Sonderheft “Ernährungspsychologie” weiter
Vitamin-D-Präparate: Kein höheres Risiko für Nierensteine oder Arterienverkalkung weiter