Erfrischung mit Beigeschmack: Mehrere Proben fielen durch erhöhte Mengen 4-Methylimidazol (4-MEI) auf. © dkidpix / iStock / Thinkstock

Cola im Test: Stiftung Warentest findet Schadstoffe

  • 30.05.2016
  • News
  • mya
  • Redaktion

Dass Cola aufgrund ihres hohen Zuckergehalts und zahnschädigender Säure nur in Maßen konsumiert werden sollte, ist lange bekannt. Jetzt hat Stiftung Warentest 29 Colas unterschiedlicher Anbieter getestet und in fünf Proben gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie etwa 4-Methylimidazol gefunden.

Vor allem Jugendliche lieben das dunkle Erfrischungsgetränk: Cola gibt es mittlerweile in diversen Geschmacksrichtungen, mit und ohne Zucker oder seit einer Weile auch mit Stevia. Dass manche Produkte außer Wasser, Zucker oder Süßungsmittel, Kohlensäure, Zuckerkulör, Phosphorsäure, Koffein und Aromen auch noch Schadstoffe enthalten, dürfte viele überraschen. Schließlich werden Lebensmittel in Deutschland besonders streng überwacht.

Die Experten von Stiftung Warentest haben für das aktuelle Heft 29 Colas und das colaartige Getränk „Dr. Pepper" getestet und kommen zu dem Ergebnis, dass nur vier Proben mit dem Qualitätsurteil „gut" zu bewerten sind. Pepsi Light, Pepsi, Club-Cola, Vita-Cola Pur und Fritz-Cola dagegen fallen durch.

Chemische Qualität im Fokus
In Pepsi Light stellten die Experten eine sehr hohe Chlorat-Belastung fest. © Stockbyte / Kollektion Stockbyte / Thinkstock

Die Gründe für die negative Bewertung der genannten Marken sind auf deren chemische Qualität zurückzuführen. Pepsi, Pepsi Light und Vita-Cola Pur fielen durch erhöhte Mengen 4-Methylimidazol (4-MEI) auf. Dieser Schadstoff entsteht bei der Herstellung von Ammonsulfit-Zuckerkulör (E 150d). Die Tester gehen in diesem Zusammenhang in ihrem Bericht darauf ein, dass in Kalifornien Lebensmittel einen Warnhinweis tragen müssen, wenn durch ihren Verzehr pro Tag mehr als 29 Mikrogramm 4-MEI aufgenommen werden können. 

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hingegen kam laut Bundesinstitut für Risikoberwertung (BfR) „zu dem Schluss, dass die Aufnahme von 4-MEI über den Verzehr von Getränken und anderen Lebensmitteln, die mit den genannten Zuckerkulören gefärbt sind, unter Beachtung der Höchstmengen für 4-MEI in diesen Farbstoffen gesundheitlich unbedenklich ist".

In Pepsi light stellten die Experten zudem eine sehr hohe Chlorat-Belastung fest. Chlorate sind Salze der Chlorsäure HClO3. Vermutlich ist das Chlorat durch die Verwendung chlorhaltiger Substanzen zur Reinigung oder Desinfektion als Nebenprodukt in die Cola gelangt.

Außerdem im Fokus stand Phosphorsäure. Fritz-Cola hält den Grenzwert für Phosphorsäure nur knapp ein, während die anderen Colas auch mit weniger Phosphorsäure auskommen. Vor allem für Menschen mit Nierenerkrankungen kann Phosphat gefährlich werden: Wird Phosphat nicht mehr ausgeschieden, steigt der Phosphatspiegel im Blut an und somit auch das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen.

Quellen: Stiftung Warentest, Heft 672016, ab S. 18; BfR: Fragen und Antworten zu Zuckerkulör in Getränken

Das könnte Sie interessieren
Fleischkonsum hängt von der Situation ab. Eine Tagebuchstudie über intra- und... weiter
DGE-Position zu Milchprodukten und pflanzlichen Milchalternativen weiter
Neue „Frückstücksrichtlinie“: Änderungen bei Kennzeichnung und Zusammensetzung für Honig &... weiter
Gemüse als Kunst weiter
Therapeutische Möglichkeiten des (intermittierenden) Fastens bei Diabetes mellitus weiter
Zertifizierte Fortbildung: Update Lebensmittelallergie weiter