Essensauswahl auf Tisch
Die Idee und Motivation zur Entwicklung der Studie resultierte aus dem Versuch der Forscherin, ihre eigenen Essgewohnheiten zu verstehen. © Rawpixel Ltd / iStock /Thinkstock

Gewichtskontrolle: Portionsgrößen schätzen mit „Fingerbreite-Methode“

  • 30.08.2016
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  • Redaktion

Auch ohne Waage Lebensmittel wiegen und Portionsgrößen korrekt einschätzen – Wissenschaftler der University of Sydney in Australien haben eine Methode entwickelt, mit der man auch ohne Waage Lebensmittelportionsgrößen einschätzen kann.

Finger vermessen ein Lebensmittel
Mithilfe der „Fingerbreite-Methode“ wurden 80 Prozent der Lebensmittel mit einer Abweichung von höchstens 25 Prozent geschätzt. © University of Sydney

Die Fingerbreite wird bei der gleichnamigen Methode als Maß verwendet, um die Menge und das Gewicht an Essen sowie Flüssigkeit in Gläsern einzuschätzen. Die Anzahl der Finger, kombiniert mit geometrischen Formeln von Volumen und Dichte der Lebensmittel, ermöglichen laut den Autoren einer kürzlich veröffentlichten Studie eine objektive und vergleichbar präzise Schätzung des Gewichts des Essens. 

In der Arbeit von Alice Gibson wurde das geschätzte Gewicht mithilfe der „Fingerbreite-Methode“ mit dem eigentlichen Gewicht des Essens verglichen. Gleichzeitig wurden andere Möglichkeiten zur Messung, etwa durch Fäuste, Fingerspitzen oder Daumen, ausprobiert. Die Teilnehmer bekamen als Aufgabe, die Portionsgröße von 42 im Voraus gewogenen Lebensmitteln sowie Flüssigkeiten einzuschätzen. Die vorgeschlagenen handbasierten Methoden wurden mit Haushaltsmethoden wie Messbechern oder Löffeln sowie mit subjektiv getroffenen Beschreibungen (klein, mittel oder groß) verglichen und tatsächlich als präziser befunden.

Noch bessere Nutzung durch Verbindung zu Apps

Mithilfe der „Fingerbreite-Methode“ wurden 80 Prozent der Lebensmittel mit einer maximalen Abweichung von höchstens 25 Prozent geschätzt. Im Gegensatz dazu erreichten nur 29 Prozent jener mit Haushaltsmethoden gemessenen diesen Wert. Wenngleich noch mehr Forschung auf diesem Gebiet erforderlich ist, sehen die Autoren großes Potenzial zur Weiterentwicklung der Methode, zum Beispiel durch die Verbindung mit Apps, die die Einschätzungen automatisieren und präzisieren könnten.

Quelle: Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund

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