Pyrrolizidinalkaloide sind in Unkraut wie dem Jakobskreuzkraut enthalten, das zwischen Teekräutern wächst. © Pixland / Kollektion Pixland / Thinkstock

Pyrrolizidinalkaloide: Wissenschaftler untersuchen schädigende Wirkung

  • 31.05.2016
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  • Redaktion

Anfang des Jahres erregte ein Bericht des Verbrauchermagazins „Markt" im NDR Fernsehen Aufmerksamkeit: In einer Stichprobe wurden in vier von sechs Pfefferminz- und Kräutertees Pyrrolizidinalkaloide gefunden, die im Tierversuch genotoxisch und kanzerogen wirken. Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wollen nun mehr über die Aufnahmewege, die Verteilung und den Wirkmechanismus dieser sekundären Pflanzenstoffe im menschlichen Körper herausfinden.

In zwei früheren durch das BfR finanzierten und durchgeführten Forschungsprojekten konnte mit den Methoden der molekularen Toxikologie bereits gezeigt werden, dass der Körper über ein Transportsystem verfügt, das zumindest einige Pyrrolizidinalkaloide abhängig von deren spezifischer chemischer Struktur aus dem Körper transportiert. Diese spezifischen Verbindungen weisen deshalb vermutlich ein geringes schädigendes Potential auf.

Es stellte sich bei den Untersuchungen auch heraus, dass die toxischen Pyrrolizidinalkaloide in verschiedener Weise auf Leberzellen wirken. So stören sie beispielsweise den Fettsäurestoffwechsel und die Gallensäuresekretion. 

Untersuchung mit modernen bildgebenden Verfahren

In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten neuen Projekt mit dem Titel „Identifizierung der strukturabhängigen Toxizität von hepatotoxischen Pyrrolizidinalkaloiden“ untersuchen Wissenschaftler des BfR insbesondere die molekularen Aufnahme- und Wirkmechanismen der Pyrrolizidinalkaloide.

Für das auf drei Jahre angelegte weiterführende Forschungsprojekt sollen einerseits in vitro-Zellkulturmodelle zum Einsatz kommen. Andererseits soll die toxische Wirkung der Pyrrolizidinalkaloide auf die Mausleber auch mit modernen bildgebenden Verfahren in Echtzeit beobachtet werden. Mittels dieser Analysen sollen molekulare Toxizitätsmechanismen auf bestimmte Zelltypen der Leber identifiziert werden.

Die Studie soll laut BfR dazu beitragen, eine genauere und vollständigere Bewertung des gesundheitlichen Risikos der Pyrrolizidinalkaloide zu ermöglichen und helfen, das Risiko von gesundheitsschädlichen Effekten für den Menschen zu minimieren.

Quelle: BfR



Weitere Informationen:

Erste Ergebnisse der BfR-Forschung zur Wirkung von Pyrrolizidialkaloiden im Körper sind in den Zeitschriften „Molecular Nutrition & Food Research“ 2014 May;58(5):995-1004 und „Toxicology in Vitro“ 2015 Oct;29(7):1669-82 nachlesbar.

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