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3. Tagung der Ernährungs Umschau: OMline statt online!

Digitale Ernährungsberatung – kann das gelingen? © mpm Fachmedien
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Praxis-Stationen: Zeit für Diskussion und Reflektion
Digitale Ernährungsberatung – kann das gelingen?
Im Anschluss an die Vorträge im Plenum wurden viele Sachverhalte und neu gewonnene Erkenntnisse in kleineren Gruppen in den Praxis-Stationen vertieft und diskutiert.
Dr. Elke Arms wies in der Praxis-Station „Digitale Ernährungsberatung: Evolution oder Revolution?“ darauf hin, dass KlientInnen zusehends digitale Ernährungsberatungsformen verlangen. Diese ermöglichen es wiederum der Fachkraft, unabhängig von Standort und Tageszeit mit dem/der KlientIn in Kontakt zu treten und sie alltagsnah zu begleiten. Die Bereiche Ernährungsberatung, Bewegungsverhalten, Gesundheitsaufklärung und Verhaltenscoaching organisieren sich hierbei um einen digitalen Kern.
Damit digitale Ernährungsberatung aber gelingt, müssen Qualitätsstandards, bspw. Aussagen zum Fachpersonal, definierter Programmablauf, Erfüllung der Datensicherheitskriterien, Evaluation der Programme etc., definiert werden. Diese sollten bei der Entwicklung digitaler Beratungsprogramme Berücksichtigung finden. Bisher gibt es kaum Daten zur Beurteilung der Wirksamkeit digitaler Ernährungs- und telemedizinischer Beratung. Hier bedarf es hochwertiger, sich über längere Zeiträume erstreckender Studien.
Laut Dr. Arms werden digitale BeraterInnen zukünftig nach und nach die nicht-digitalen BeraterInnen ersetzen. Dies bedeute aber nicht, dass das bisherige Aufgabengebiet der Ernährungsberatung reduziert werde. Im Gegenteil, es werde erweitert. Wichtig sei hierbei, den Raum der digitalen Ernährungsberatung mitzugestalten. In der Gruppe diskutiert wurden zudem das Feld des mit Datenschutzes und die Abrechnung mit den Krankenkassen. Aber auch die Frage, im Zuge digitaler Ernährungsberatung jederzeit verfügbar sein zu müssen, stand im Raum. Hierbei gilt es, klare Arbeitszeiten abzustecken und dem/der NutzerIn ebenfalls Verantwortung über die Digitalisierung und deren Folgen zu übertragen.

Der Weg zu einem erfolgreichen Social-Media-Auftritt © mpm Fachmedien
Der Weg zu einem erfolgreichen Social-Media-Auftritt © mpm Fachmedien

Der Weg zu einem erfolgreichen Social-Media-Auftritt
Die Blogger und ÖkotrophologInnen Laura Merten und Jan Rein (www.sattesache.de) stellten in der Praxis-Station „Social Media für Ernährungsfachkräfte: Nützliches, Praktisches und Technisches“ klar: Ernährungskommunikation findet seit Jahren im Netz statt – Zeit, dass Ernährungsfachkräfte mitmischen!
ErnährungsexpertInnen müssen öffentlich sichtbarer sein und sich stärker in den sozialen Medien präsentieren. Für einen eigenen digitalen Auftritt sollten folgende Punkte vorab konkretisiert werden: 1. das Ziel (warum?), 2. die Zielgruppe (wer?), 3. die Plattform (wo?) und 4. die Botschaft (wie?).
Welche Kanäle zur Verfügung stehen, erläuterten die beiden umfänglich. „Es gibt nicht die Plattform für das Medium, oder die Generation Y und die Millennials“, betonten Merten und Rein und hoben hervor, dass jede Plattform ihre eigene Sprache und weitere Eigenarten habe. Es sei wichtig herauszufinden, womit man sich wohlfühle. Um dennoch unabhängig von den Social-Media-Plattformen zu bleiben, raten Sie zu Homepage/Blog und Newsletter. Wichtiger als die reine Followerzahl sind ihnen zufolge die Qualität der Beziehung und die Interaktionsrate.
Aber auch die Schattenseiten von Social Media, bspw. Hetze/Mobbing, Fehlinformation, Datenmissbrauch und Datenflut fehlten nicht in der Vorstellung der Welt der sozialen Medien. Gerade unter diesem Gesichtspunkt ist es wichtig, die Balance zwischen online und „OM“line halten zu können und sich ggf. auch einmal eine Auszeit zu gönnen.

Startup Crashkurs © mpm Fachmedien
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Startup Crashkurs
In der Praxis-Station „Startup Crashkurs: Von der Idee zum finanzierten Unternehmen“, angeleitet von der Gründerin der digitalen Community NUTRITION HUB Dr. Simone Frey, konnten die Teilnehmenden in Gruppen und Rollenspielen eine eigene Existenz „gründen“. Nach Freys Meinung waren die Zeiten nie besser als jetzt, im Bereich Lebensmittel, Ernährung oder Gesundheit ein Unternehmen oder Netzwerk zu gründen, ein Produkt, Tool oder Distributionsprinzip auf den Markt zu bringen. In Kleingruppen wurden anhand teilnehmereigenen Ideen wichtige Fragen einer Gründung durchlaufen, darunter „Was will ich entwickeln?“, „Für wen?“, „Welches Problem löst meine Idee?“, „Gibt es das schon?“ und „Welchen Schritt mache ich als nächstes?“.
Als wichtigstes Prinzip benannte die in Gründungen und Netzwerken sehr erfahrene Kursleiterin das „Just do it!“. Langwierige geheime Entwicklungen, Patentanmeldungen und alle Eventualitäten bedenkende Finanzierungspläne seien „Schnee von gestern“. Für gute Ideen gäbe es aktuell reichlich Möglichkeiten, Sponsoren zu finden.

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