40 Jahre GDV! Traditionell - individuell - aktuell

Die Gütegemeinschaft Diät und Vollkost e. V. feierte vom 11. bis 13. März 2002 in Bad Neuenahr ihr 40-jähriges Jubiläum (vgl. Ernährungs-Umschau 6/2002, S.238–239). Einen Schwerpunkt bildeten Vorträge und Diskussionen über Stoffwechselerkrankungen. In einem Workshop befassten sich die Teilnehmer damit, wie das Ergebnis einer qualifizierten Arbeit nicht nur dem Gast bzw. Patienten verständlich vermittelt werden, sondern auch in eine effiziente Marketing-Strategie einfließen kann.

Irritationen im Stoffwechsel


Die Zahl der an sog. Zivilisationskrankheiten erkrankten Menschen nimmt stetig zu. Damit steigen auch die Anforderungen an effektive Therapiemaßnahmen.  

Diabetesdiät war bisher gleichbedeutend mit strengen Vorschriften in Bezug auf die Kohlenhydratzufuhr und die Essenszeiten.Dr. med. H. Weiss, Diabetologin DDG, Chefärztin der Klinik Hochstaden, Bad Neuenahr, berichtete über die aktuellen Ernährungsempfehlungen, die eine normoglykämische Stoffwechsellage und Gewichtsnormalisierung zum Ziel haben. So sollen Folgeschäden und das kardiovaskuläre Risiko reduziert werden. Entsprechend dem aktuellen Wissensstand und den heutigen Behandlungsmöglichkeiten mit neuartigen Medikamenten und Insulinen muss die Ernährungsberatung insbesondere den Tagesablauf des Patienten berücksichtigen. Zwar entsprechen die Ernährungsempfehlungen denen für eine übliche "gesunde" Ernährung, aber folgende Punkte müssen besonders beachtet werden:

  • Jede Beratung muss eine Empfehlung zu vermehrter körperlicher Aktivität beinhalten!
  • Die wünschenswerte Energiezufuhr richtet sich nach dem Body-Mass-Index und den Möglichkeiten, die der Patient bezüglich einer Gewichtsreduktion sieht!
  • Die Verteilung der Hauptnährstoffe in der Diabetikerkost soll den Empfehlungen der DGE entsprechen. Hinweise auf die Notwendigkeit, einfach ungesättigte Fettsäuren zu verwenden, 5 mal täglich Gemüse und Obst zu sich zu nehmen und auf eine ballaststoffreiche Kost zu achten, dürfen nicht fehlen!
  • Die Patientenwünsche in Bezug auf Anzahl und Zeit der Mahlzeiten müssen erfragt und berücksichtigt werden!

Wichtig ist darüber hinaus eine Schulung der Patienten, die Insulin spritzen, über persönliche tageszeitabhängige KE-Faktoren und den glykämischen Index. Es ist weder sinnvoll noch nötig, teure Diabetikerlebensmittel zu empfehlen. Süßstoffe können eingesetzt werden. Die Tabletteneinnahme oder Insulintherapie vor den Mahlzeiten ermöglicht es, die Zeiten der Nahrungszufuhr variabler zu gestalten und die Menge der Kohlenhydrate der momentanen Situation anzupassen. "Druck" und starre Regeln für eine Gewichtsreduktion und strenge Diät sowie der damit verbundene Verzicht erzeugen Frust beim Patienten. Daher sollten die Ernährungsempfehlungen so gestaltet werden, dass Essen neben dem Sättigungseffekt vor allem Genuss bedeutet. EU07/02

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 07/02 ab Seite 280, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 274.

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