Zu guter Letzt 05/11: Nachlese

Etwas verspätet kommt diesmal der Kommentar zum letzten Kongress der DGE in Potsdam. Nein, diesmal keine Schelte an die eine oder andere Gruppe, sondern durchweg Lobenswertes. Trotz der sehr großen Anzahl an Vorträgen und Postern erschien mir die Qualität der Beiträge sehr erfreulich.

Ich habe jedenfalls bei den von mir besuchten Veranstaltungen keinen wirklich schwachen Beitrag entdeckt. Bei Durchsicht des Programms fiel mir auf, dass mehr als eine Hand voll davon in ähnlicher Form bereits in der Ernährungs Umschau eingereicht worden war. Das ist in dieser Quantität bisher noch nicht dagewesen und sehr erfreulich, zumal sicher weitere Referate in anderen Zeitschriften angemeldet oder untergebracht wurden. Damit stellt sich offensichtlich die von mir jahrelang bemängelte Publikations-Kultur jetzt ein und es bleibt nicht mehr so viel „in den Schubladen“ liegen.

Ostern war in diesem Jahr extrem spät und damit auch die Fastenzeit. Manche fingen ja mit den guten Vorsätzen sogar schon am 1. Januar an. Laut einer Meldung in unseren „Kieler Nachrichten“ finden 60 % der Bevölkerung eine Fastenzeit sinnvoll. Viele davon haben auch wirklich gefastet, wobei beim Verzicht zumeist Alkohol und Süßigkeiten genannt wurden. Einige wollten auch das Fernsehen oder die Internet-Nutzung reduzieren. Das Rauchen eignet sich offensichtlich nicht für eine zeitweilige Enthaltung. Die ursprüngliche Intention der Kirchen, eine Reduktion der Energieaufnahme, wurde damit teilweise erreicht, das Verbot des Fleischverzehrs stand aber eher nicht zur Diskussion. Das hatte ja bereits den früheren Mönchen Schwierigkeiten bereitet, so dass sie auf Fische und schwimmende Säugetiere oder Wasservögel auswichen.

Ökologisch vorteilhaft wäre auch eine Enthaltung bei Langstreckenflügen und Fernreisen, aber soweit geht der Verzicht noch nicht. Ein Wunschtraum wäre, dass die Leute im Zuge des Fastens merken, dass auf manches recht gut verzichtet und vieles reduziert werden kann mit der Folge, dass sie ihre Verzehrsgewohnheiten langfristig ändern. Ich meine, die Kirchen, andere Institutionen und auch wir sollten den Trend nutzen und das nächste Mal in einer konzertierten Aktion Fastenmodelle propagieren.

Jetzt freut sich mit Ihnen aber erst einmal einer auf den Frühling und Sommer,

nämlich Ihr

Helmut Erbersdobler

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 05/11 auf Seite 280.

Das könnte Sie interessieren
#Ernährungstrend und der Zeitgeist weiter
© Rosendo Serrano Valera/iStock/Getty Images Plus
Supportives Fasten bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes mellitus weiter
Erfolgreiche Nachwuchsförderung durch den OECOTROPHICA-Preis des Berufsverbandes weiter
Ernährung als Schlüssel zur Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter
Frühstücken in der Schule? weiter
Update Lebensmittelallergien weiter