39. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Jena

DGE bietet Forum zur Vorstellung und Diskussion von neuesten Forschungserkenntnissen

Prof. Dr. Gerhard JahreisUm vor allem jungen Ernährungswissenschaftlern Gelegenheit zu geben, ihre Forschungsergebnisse einem Fachpublikum zu präsentieren, veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. alljährlich ihren Wissenschaftlichen Kongress. In diesem Jahr fand der 39. Wissenschaftliche Kongress der DGE unter der Leitung von Prof. Dr. Beatrice Pool-Zobel, Prof. Dr. Gerhard Jahreis (beide Universität Jena) und Prof. Dr. Peter Stehle (Universität Bonn) an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena am 14. und 15. März 2002 statt.


In freien Vorträgen und Postern präsentierten 135 Referenten Ergebnisse aus der ernährungswissenschaftlichen Grundlagenforschung: Wirkung von Nährstoffen auf molekular- und zellbiologischer Ebene, Rolle von Makro- und Mikronährstoffen im Rahmen einer gesunderhaltenden Ernährung, ernährungsphysiologische Qualität von Lebensmitteln. Forschungsprojekte aus den Bereichen Ernährungsmedizin, Public Health Nutrition und Pathophysiologie wurden ebenso vorgetragen wie Ergebnisse aus Studien zum Ernährungsverhalten. Über 550 Ernährungswissenschaftler und Fachkräfte aus dem multidisziplinären Bereich Ernährung hatten Gelegenheit, den Vorträgen und Posterpräsentationen zu folgen.


Eröffnungsveranstaltung

In seiner Eröffnungsrede hieß Prof. Dr. Helmut Erbersdobler, Präsident der DGE, die Kongressteilnehmer, Referenten und Ehrengäste herzlich willkommen. Er forderte insbesondere die jungen Wissenschaftler auf, ihre Forschungsergebnisse zu publizieren und die Gelegenheit des wissenschaftlichen Austausches auf Veranstaltungen wie dem DGE-Kongress zu nutzen.

Prof. Dr. Gerhard Jahreis begrüßte die Teilnehmer in der modernen Tagungsstätte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die ernährungswissenschaftliche Forschung werde vor immer neue Aufgaben gestellt, besonders wenn es um den Schutz des Verbrauchers gehe. Auch der Betrachtung von toxikologischen Aspekten in der Ernährung im Hinblick auf zunehmende Umwelteinflüsse sollte mehr Beachtung geschenkt werden. Denn: Verbesserte Analysen und genauere Methoden bieten heutzutage die Möglichkeit, Umweltgifte und andere Stoffe in kleinsten Mengen zu bestimmen, so Prof. Jahreis und griff damit zwei Themen des Kongresses auf.

Der Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit, Dr. Frank-Michael Pietzsch, und der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn, begrüßten das Plenum und wünschten den Besuchern des Kongresses neue Erkenntnisse und Denkanstöße sowie einen regen Erfahrungsaustausch.


Plenarvorträge

Toxizität von Lebensmitteln – toxische Ernährung
"Die Toxikologie befasst sich mit den schädlichen Wirkungen chemischer Stoffe auf Lebewesen", so Prof. Dr. Gerhard Eisenbrand von der Universität Kaiserslautern.

Toxikologische Abwehrsysteme an der Front: Krebsrisiko-Reduktion durch die Ernährung?
"Für viele Länder mit westlicher Ernährungsweise gilt, dass ca. 30 % aller Krebstodesfälle auf die Ernährung zurückzuführen sind", betonte Prof. Dr. Beatrice Pool-Zobel, Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Gene expression and cell turnover in colorectal cancer: functional responses to dietary lipids, polyphenols and glucosinolate breakdown products
Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass die weite internationale Verbreitung von Krebserkrankungen des Kolons durch die Ernährung mitbedingt bzw. verursacht werden, berichtete Prof. Dr. Ian Johnson, Institute of Food Research, Norwich Research Park, England.

"Deutsch essen – mediterran genießen"
Prof. Dr. Gerhard Rechkemmer, Bundesforschungsanstalt für Ernährung, Karlsruhe, stellte das Projekt "Deutsch essen – mediterran genießen" vor. EU06/02


Den vollständigen Artikel und weitere Mitteilungen der Verbände finden Sie in Ernährungs-Umschau 06/02 ab Seite 231.

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