DONALD-Studie: Trends in der Zufuhr von Kohlenhydraten bei Kindern und Jugendlichen

In der wissenschaftlichen Literatur wurde wiederholt festgestellt: Mit sinkender Fettzufuhr (als % der Energiezufuhr, En%), wie präventivmedizinisch empfohlen, steigt die Zuckerzufuhr (En%). Man spricht von der so genannten Fett-Zucker-Schaukel. Die Analyse von Ergebnissen der Donald-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) konnte dies allerdings nicht bestätigen. Obwohl die Fettzufuhr bei 2- bis 18-jährigen Kindern und Jugendlichen in den Jahren von 1985 bis 2000 von ca. 38 En % auf ca. 36 En % abnahm, blieb die Zufuhr zugesetzter Zucker (Haushaltszucker, Zuckerzusätze bei der Herstellung von Lebensmitteln) im gleichen Zeitraum konstant bei 11 bis 13 En%.

Gleichzeitig stieg bei unveränderter Energiezufuhr die Kohlenydratzufuhr insgesamt in allen Altersgruppen an, und zwar von ca. 48 En% in den Jahren 1985/1986 auf ca. 51 En% in den Jahren 1999/2000. Der Anstieg war hauptsächlich auf eine leichte, allerdings nicht in allen Altersgruppen signifikante, Zunahme des Verzehrs komplexer Kohlenhydrate aus Brot, Getreide(-flocken) und Beilagen (Kartoffeln, Nudeln, Reis) zurückzuführen. Der Verzehr von Süßigkeiten und Gebäck blieb dagegen unverändert.

Das ist aus präventivmedizinischer Sicht positiv, da Zuckerzusätze nur Energie, aber keine Nährstoffe liefern und so die Nährstoffdichte der Ernährung verringern können. Der Schwerpunkt der Versorgung mit Kohlenhydraten sollte auf Lebensmitteln mit reichlich komplexen Kohlenhydraten liegen, die in der aller Regel noch andere wichtige Inhaltsstoffe, z. B. Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, enthalten. Für Zucker empfehlen Experten eine moderate Zufuhr besonders bei Personengruppen mit einem hohen Nährstoffbedarf, z. B. Kindern. EU04/02

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 04/02 ab Seite 151.

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