Einfluss des Alltagskontexts auf den Prozess einer Ernährungsverhaltensmodifikation
- 07.01.2015
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- Karen Hildebrandt
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Eine qualitative Untersuchung von Personen mit erhöhten Cholesterinwerten
Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 16.05.2014 | Akzeptiert: 20.10.2014
Ernährungshandeln weist eine große zeitliche Stabilität auf, sodass eine dauerhafte Verhaltensumstellung ein mühsamer Prozess ist. Lange Zeit zielten Präventiv- oder Akutmaßnahmen der Ernährungsbildung, -aufklärung und -beratung überwiegend auf eine Verbesserung des ernährungsbezogenen Wissens ab.. Jedoch weisen Studien darauf hin, dass erworbenes Ernährungswissen bei der Umsetzung eines gesundheitsbewussten Ernährungsalltags nur sehr beschränkt einfließt. Ernährungsbezogenes Grundwissen ist für ein gesundheitsbewusstes Ernährungshandeln unabdingbar, allerdings lassen sich damit weder der Entschluss für gesundes Ernährungsverhalten noch die Umsetzung vollständig erklären.
Zusammenfassung
Ziel der qualitativen Erhebung war es, individuell erlebte Bedingungen und Faktoren einer Ernährungsverhaltensmodifikation an verschiedenen „Punkten“ (Stadien) einer Verhaltensänderung herauszuarbeiten. Die Untersuchung beruht auf der theoretischen Annahme, dass der Prozess einer Gesundheitsverhaltensänderung vom Unentschlossenen bis zum Aktiven über fünf Stadien verläuft. Dieser Ansatz ermöglichte es, nicht nur Personen einzuschließen, die sich bereits gesundheitsbewusst verhalten (hier liegt z. Z. der Forschungsschwerpunkt), sondern zugleich jene, die bisher inaktiv sind. Als Vorstudie fand eine Gruppendiskussion mit Ernährungsberatern statt. Die Ergebnisse der sich anschließenden 20 Einzelinterviews implizieren, ernährungsbezogene Interventionen stärker als bisher geschehen auf ihre Akteure und deren persönliche Lebens- und Alltagsumstände zu fokussieren und dabei gleichzeitig gesundheitspsychologische Befunde einfließen zu lassen.
Schlüsselwörter: Ernährungsverhaltensmodifikation, Alltag, Handlungsbarrieren, Handlungsressourcen, Stadienmodell
Influence of the daily context on the process of change in nutritional behaviour
Qualitative survey of individuals with increased cholesterol levels
Karen Hildebrandt, Hamburg
Abstract
A qualitative survey was performed to identify the individual subjective conditions and factors at various points or stages during the process of change in nutritional behaviour. The investigation was based on the theoretical assumption that the process of change in health behaviour passes through five stages; in the first stage the subject is undecided and in the final stage active. Although current research is concentrated on persons who are already health conscious, this new approach makes it possible to include individuals who have been inactive.
Before the study started, there was a group discussion with practicing nutritionists. The results of the following individual interviews imply that nutritional intervention should be more strongly focussed on the individual and on the circumstances of their daily lives. At the same time, current knowledge on health psychology should be incorporated.
Keywords: change in nutritional behaviour, day-to-day life, behaviour-modelling barriers and resources, stage models
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 01/15 von Seite 8 bis 17.
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