Lösungsbogen EU 01/14: Systemische Perspektiven in der Ernährungsberatung
- 07.05.2014
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- Redaktion
Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:
1. Wie ist ein System definiert?
- Ein Konstrukt aus Teilen, die sich durch eine bestimmte Eigenschaft von der Umwelt abgrenzenund durch diese nicht beeinflussbar sind.
- Ein geordnetes Gebilde, dessen Teile unabhängig voneinander und austauschbar sind.
- Ein Konstrukt aus Teilen, die miteinander verbunden sind, sich gegenseitig beeinflussen und durch eine Unterscheidung von System und Umwelt begrenzt werden.
- Ein ganzheitlicher Zusammenhang von Teilen, die aufeinander aufbauen, sich aber nicht gegenseitig beeinflussen.
2. Was unterscheidet „nicht-triviale“ von „trivialen“ Systemen?
1. Triviale Systeme sind vollständig zu durchschauen und zu steuern.
2. Triviale Systeme sind autopoietisch und bestehen aus wenigen Teilen.
3. Nicht-triviale Systeme sind im Gegensatz zu trivialen Systemen stets soziale Systeme.
4. Nicht-triviale Systeme haben eine Eigendynamik, sie sind zu komplex um vollständig analysiert
zu werden.
- Nur Antwort 3 ist richtig.
- Nur die Antworten 1 und 3 sind richtig.
- Nur die Antworten 1 und 4 sind richtig.
- Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig.
3. Sich selbst steuernde Systeme haben unterschiedliche „Arbeits“weisen. Welche Aussage zu diesen Arbeitsweisen ist FALSCH?
- Arbeitsweisen in lebenden (biologischen) Systemen sind u. a. biochemische Vorgänge.
- Arbeitsweisen in psychischen Systemen sind kognitiv-emotionale Prozesse.
- Soziale Systeme operieren über Kommunikation.
- Kulturelle Systeme operieren über Tradition und Distinktion.
4. Zirkularität in der systemischen Beratung meint:
- Dass der Klient mithilfe der Fragen des Beraters quasi im Kreis verschiedene Perspektiven auf eine thematisierte Situation einnimmt und so die Wechselwirkungen der verschiedenen Elemente dieses Systems erkennt.
- Dass Berater und Klient durch den Austausch im Gespräch einen Kreislauf entwickeln, in dem sie sich immer wieder gegenseitig zu neuen Ideen anregen.
- Dass der Berater dem Klienten im Gespräch hilft, eingefahrene Gedankenkreisläufe zu verlassen.
- Dass mehrere Klienten gemeinsam im Gesprächskreis ihre Erfahrungen und Gedanken austauschen, um die Perspektiven anderer auf die eigene Situation kennenzulernen.
5. Was gehört NICHT zur Ressourcen-/Lösungsorientierung in der systemischen Beratung?
- Der Blick des Klienten soll auf eigene Ressourcen gerichtet werden, die ihm eventuell noch nicht bewusst sind.
- Durch die Analyse von Defiziten und Problemen beim Klienten sollen Lösungen für diese erarbeitet werden.
- Der Berater sollte beim Klienten einen Perspektivwechsel erwirken hin zu nicht genutzten Potenzialen und der Konstruktion von Lösungen.
- Der Klient entwickelt zusammen mit dem Berater konkrete Lösungen aus der Vielfalt der Lösungsmöglichkeiten.
6. Systemische Interventionen sind kundenorientiert. Was bedeutet dies?
- Dass sich die Interventionen nach dem „objektiven Bedarf“ des Kunden richten.
- Dass sich die Interventionen nach dem „subjektiven Bedarf“ des Kunden richten.
- Dass der Berater/die Beraterin das Ernährungsverhalten des Kunden analysiert und entscheidet, was für diesen richtig ist.
- Dass der Berater das Problem des Klienten ausführlich mit diesem bespricht und eine kundenspezifische Lösung anbietet.
7. Welche der folgenden Aussagen zum Ernährungsverhalten und der systemischen Beratung ist richtig?
- Das Ernährungsverhalten eines Menschen wird ausschließlich von ihm selbst bestimmt.
- In der systemischen Beratung wird zunächst das vom Klienten beschriebene Ernährungs-verhalten nach objektiven Kriterien bewertet.
- Das Ernährungsverhalten eines Menschen steht in direktem Zusammenhang mit der Umwelt und dem System, in dem Menschen leben.
- Ernährungsverhalten ist überwiegend gewohnheitsbedingt. Es kann nicht gleichzeitig aus einerPerspektive sinnvoll und aus einer anderen nicht nützlich erscheinen.
8. Warum kann das Ernährungsverhalten eines Menschen aus Sicht der SYSTEMTHEORIE nicht objektiv abschließend analysiert werden?
- Weil das Ernährungsverhalten wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht ist.
- Weil Menschen und ihre Verhaltensweisen (Teile) komplexe(r) Systeme sind, die von verschiedenen Rückkopplungsprozessen innerhalb der Systeme beeinflusst werden.
- Weil Klienten, wenn sie über ihr eigenes Essverhalten berichten sollen, über bestimmte Aspekte nicht gerne reden und diese ausblenden, was zu gravierenden Fehlern der Analyse führen kann.
- Weil sich das Ernährungsverhalten eines Menschen im Laufe des Lebens immer wieder grundlegend ändert.
9. Die systemische Denkweise ist eng verknüpft mit einer inneren und äußeren Haltung, die geprägt ist von…
- Respekt, Achtung und Wertschätzung.
- dem ernährungsspezifischem Fachwissen des Beraters/der Beraterin.
- der Überzeugung, dass das Verhalten des Klienten von außen gesteuert werden kann.
- Empathie und Unterstützung des Klienten in der Verbesserung seines Verhaltens.
10. Welche der folgenden Aussagen sind richtig? Systemische Beratungsweisen sind…
1. ressourcenorientiert.
2. mehrperspektivisch.
3. fachgebietsübergreifend.
4. wissenschaftlich anerkannt.
- Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
- Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.
- Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.
- Alle Aussagen sind richtig.