Bundesprogramm Ökologischer Landbau
- 08.02.2011
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- Redaktion
Bio-Käufer leben gesünder
Der Frage „Leben Bio-Käufer gesünder?“ gingen Forscher am Max Rubner-Institut und an der Universität Göttingen im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) nach. Ausgewertet wurden Daten aus der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II), der für Deutschland repräsentativen und derzeit umfangreichsten Erhebung zum Lebensmittelverzehr und Ernährungsverhalten.
Verglichen wurden die Daten hinsichtlich des Ernährungs- und Gesundheitsverhaltens sowie der Kaufmotive von mehr als 13 000 Personen, die in der Erhebung angaben, ökologisch erzeugte Lebensmittel entweder zu kaufen (= Bio-Käufer; 45 %) oder aber nicht zu kaufen (= Nicht- Bio-Käufer; 55 %). Unter den Bio-Käufern, welche mehrheitlich Frauen sind, finden sich weniger Übergewichtige und Adipöse als unter den Nicht-Bio-Käufern (s. Tabelle). Zudem sind 60 % aller Bio-Käufer der oberen sozialen Schicht angehörig (ermittelt durch Ausbildungsgrad, berufliche Position und Haushaltsnettoeinkommen), wohingegen lediglich 44 % der Nicht-Bio-Käufer dieser Schicht angehören. Bio-Käufer legen ein positiveres Gesundheitsverhalten an den Tag: Sie sind häufiger körperlich aktiv, Nichtraucher, normalgewichtig und schätzen ihren Gesundheitszustand oft als (sehr) gut ein.
Die Daten der NVS II zeigen, dass Bio-Käufer die D-A-CH-Referenzwerte eher erreichen als Nicht-Bio-Käufer: Sie verzehren mehr Obst und Gemüse, jedoch weniger Fleisch und Wurstwaren, Süßigkeiten und Limonaden. Des Weiteren sind Bio-Käufer mehr an Ernährung interessiert und verfügen über größere Ernährungskenntnisse als Nicht-Bio-Käufer. Insgesamt zeigt die Analyse, dass Bio-Käufer eine gesündere Ernährung und einen insgesamt gesünderen Lebensstil führen als Nicht-Bio-Käufer.
Quelle: Wittig F, Cordts A, Eisinger-Watzl M, Spiller A, Hoffmann I (2010) Bio-Käufer haben einen gesünderen Lebensstil. Forschungsreport Ernährung – Landwirtschaft – Verbraucherschutz 42: 9–11
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 02/11 auf Seite 60.