Ernährungstherapie bei mangelernährten Patienten im Krankenhaus

Sigrid Kalde, Jürgen Heise, Krefeld

Mangelernährung ist ein oft unterschätztes Problem in deutschen Kliniken. Einer frühzeitigen Erfassung und konsequenten Therapie wird immer noch zu wenig Bedeutung beigemessen, obwohl eine qualitative und quantitative Mangelernährung zu einer Verschlechterung biologischer Funktionen, einer Beeinträchtigung der Prognose und einer Verminderung der Lebensqualität führt. Der Beitrag schildert Ursachen und Folgen der Mangelernährung im Klinikalltag und erläutert das therapeutische Vorgehen.

Definition der Mangelernährung

Mangelernährung (ME) ist gekennzeichnet durch ein anhaltendes Defizit an Energie und/oder Nährstoffen mit negativer Bilanz zwischen Aufnahme und Bedarf, welche Konsequenzen für den Ernährungszustand, physiologische Funktionen und den Gesundheitszustand hat. Mangelernährung ist mit messbaren Veränderungen von Körperfunktionen verbunden und hat einen ungünstigen Krankheitsverlauf zur Folge. Bei angemessener Ernährungstherapie ist sie reversibel. Allgemein werden die qualitative (= Mangelernährung, d. h. es fehlen bestimmte Nährstoffe, z. B. Protein) und die quantitative Unterversorgung (= Unterernährung, d. h. es besteht ein Energiedefizit) unterschieden. Auch Mischformen sind möglich und treten häufig in Kombination auf.

Mangelernährung ist oft mit einem signifikanten Gewichtsverlust mit Zeichen hoher Krankheitsaktivität (akute und chronische Entzündungen, Tumorerkrankungen) gekoppelt. Schwerstkranke Patienten können – z. B. bedingt durch dysphagische Beschwerden (verursacht durch tumoröse Obstruktionen in der Speiseröhre) – ausgeprägte Schmerzen beim Essen und Trinken haben, die ursächlich für eine geringe Nahrungsaufnahme sind. Allerdings können auch Patienten in einem „optisch“ unauffälligen Ernährungszustand durchaus mangelernährt sein. Nach den neuen Leitlinien der DGEM 2013 wird vom „Ernährungsstatus des Patienten mit Relevanz für den Ernährungssupport“ gesprochen [1].


Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/15 von Seite M405 bis M415.

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