Zur Diskussion gestellt: Überlegungen zum gesundheitspolitischen Umgang mit Mangelernährung in deutschen Krankenhäusern

Jürgen Heise, Sigrid Kalde, Krefeld

Bereits seit der Resolution des Europarates im Jahre 2003 liegen Forderungen zur Verbesserung der Ernährungssituation von Mangelernährten in Krankenhäusern vor [1]1. In der Realität aber weist der seit 2006 jährlich durchgeführte europaweite Nutrition Day im Wesentlichen eine konstante Prävalenz der Mangelernährung in europäischen Krankenhäusern von durchschnittlich 30 % aus [2]. Die Zahl der Ernährungsteams in deutschen Krankenhäusern stagniert bei ca. 3 %. Die ökonomischen Auswirkungen sind hoch: Die Kosten für die Behandlung der Komplikationen durch Mangelernährung werden lt. CEPTON Studie [3, 4]2 allein für den Krankenhausbereich auf 9 Mrd. Euro/Jahr in Deutschland geschätzt. Der Stellenwert der Ernährungsmedizin in der Ausbildung der Mediziner ist marginal3 und im Krankenhaus anderen Zielen untergeordnet. Ein strukturiertes Vorgehen zur Detektion der Mangelernährung (Screening) ist die absolute Ausnahme.

In deutschen Seniorenzentren und Pflegeeinrichtungen ist der Expertenstandard „Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“, federführend erstellt durch das Deutsche Netzwerk zur Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), implementiert. Einen vergleichbaren Standard für Akutkrankenhäuser und eine Verpflichtung zur Umsetzung gibt es hingegen noch immer nicht.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/15 von Seite M419 bis M420.

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