Arbeitsmarktperspektiven für Diplom-Oecotrophologen

Claudia Busch, Verband der Diplom-Oecotrophologen e. V., Bonn

Seit der Einrichtung des ersten universitären Studiengangs der Oecotrophologie im Jahr 1962 an der Justus-Liebig-Universität Gießen ist viel Zeit vergangen. Mittlerweile absolvieren Studierende an acht Universitäten und acht Fachhochschulen ein Studium im Bereich der Haushalts- und Ernährungswissenschaften. Die Vielfalt ist groß: Während einige Hochschulen wie die Universitäten Gießen, Bonn und Kiel sowie die Fachhochschulen ein interdisziplinäres Studium der Oecotrophologie anbieten, setzen die Universitäten Hohenheim, Jena, Potsdam und neuerdings auch Halle und Weihenstephan auf ein naturwissenschaftliches Studium der Ernährungswissenschaften. Dementsprechend vielfältig sind die Bezeichnungen der Abschlüsse, und ihre Zahl wird durch die Einführung der Bachelor- und Master-Abschlüsse weiter zunehmen.

Die Vielfalt der Studienabschlüsse und die unterschiedliche Ausrichtung des Studiums an den Hochschulstandorten haben – neben der Tatsache, dass das Studium der Oecotrophologie eine Frauendomäne ist – die Etablierung der "Marke" Oecotrophologie am Arbeitsmarkt erschwert. Mittlerweile gibt es jedoch deutliche Hinweise darauf, dass Diplom-Oecotrophologen am Arbeitsmarkt gut eingeführt sind:

  • Verbleibstudien verschiedener Hochschulen aus den Jahren 1999–2002 zeigen, dass mehr als die Hälfte der Diplom-Oecotrophologen nicht länger als drei Monate nach ihrer ersten Beschäftigung sucht. Weniger als 10 % der Absolventen suchen länger als ein Jahr – verglichen mit Absolventen anderer Studiengänge ein erfreulich niedriger Prozentsatz [3]. Offen bleibt, wie viele Absolventen eine Zusatzqualifikation erwerben, um einen Arbeitsplatz zu finden. Nach einer Mitgliederbefragung des VDOE aus dem Jahr 1999 besitzen knapp 70 % der Befragten eine zusätzliche Qualifikation (z. B. Promotion, Ausbildung, Ausbildereignung, VDOE-Zertifikat). Diese wurde jedoch nicht nur direkt nach dem Studium, sondern zum Teil bereits davor, zum Teil berufsbegleitend erworben.
  • Die Verbleibstudien sowie die VDOE-Mitgliederbefragung belegen außerdem eine hohe Erwerbstätigkeit von Diplom-Oecotrophologen. Je nach Untersuchung liegt die Erwerbstätigkeit (Vollzeit und Teilzeit) bei 80–90 % der jeweiligen Befragungsteilnehmer. Brüse ermittelt für die Fachhochschule Niederrhein zwischen 1989 und 1999 eine Steigerung der Erwerbstätigkeit um 15% [1].

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/03 ab Seite 405, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 394.

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