Campylobacter – Schutz vor belastetem Geflügelfleisch
- 08.11.2006
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- Redaktion
Magen-Darm-Erkrankungen des Menschen durch Campylobacterbakterien sind in Deutschland neben den Salmonellosen die häufigsten potenziell mit Lebensmitteln assoziierten Erkrankungen. Im Jahr 2005 wurden erstmals deutlich mehr Campylobacter-Infektionen gemeldet als durch Salmonella hervorgerufene Erkrankungen. Hauptübertragungsquellen sind tierische Lebensmittel, insbesondere Geflügelprodukte.
Risikoschätzungen zeigen, dass etwa 47 Prozent der in Deutschland aufgetretenen Erkrankungen durch Campylobacter auf Hähnchenfleisch zurückgeführt werden können. Hierfür spricht auch die hohe Nachweisrate von Campylobacter spp. bei Hähnchenfleisch aus dem Einzelhandel.
In einer vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Zusammenarbeit mit den Bundesländern durchgeführten Erhebung zum Vorkommen dieser Bakterien bei Masthähnchen (Campylobacter-Monitoring-Projekt) wurde erstmals in Deutschland ein „Campylobacter-Status“ erhoben. Von insgesamt 1352 im Zeitraum von Mai 2004 bis April 2005 untersuchten Masthähnchen-Herden waren 39,3 Prozent mit den Bakterien belastet. Auf Basis dieser Daten haben BfR-Wissenschaftler mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensmittelüberwachung über eine künftige Strategie zur Bekämpfung von Campylobacter spp. sowie über den Forschungsbedarf beraten.
Die Ergebnisse des Sachverständigengesprächs im Juli 2006 zur Entwicklung von Handlungsoptionen sind seit Oktober unter www.bfr.bund.de/cm/208/entwicklung_von_handlungsoptionen_
zur_reduzierung_von_campylobacter_spp_im_gefluegelbereich.pdf abrufbar.
Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/06 ab Seite 455. Beim Kauf über T-Pay erhalten Sie im PDF alle Kurzberichte dieser Ausgabe.
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