Editorial 12/04: Ernährungsbericht 2004

Alle 4 Jahre legt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ihren Ernährungsbericht vor. Der 10. Ernährungsbericht wird im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft herausgegeben. Dieser „Jubiläumsband“ wurde am 9. Dezember in Berlin durch Bundesministerin Renate Künast der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Ernährungsbericht 2004 umfasst 9 Kapitel und enthält traditionsgemäß die Beschreibung der Ernährungssituation und weitere wichtige Ernährungsthemen in der gewohnt objektiven Darstellung. Erstmals wird der Ernährungsbericht in Buchform durch eine CD-Rom ergänzt.

Die Darstellung der Ernährungssituation in Deutschland in Kapitel 1 umfasst Daten der Agrarstatistik und der Einkommens- und Verbrauchsstichproben, aus denen sich Angaben zum Lebensmittel- und Nährstoffkonsum ermitteln lassen, sowie Daten zur Mortalität an ernährungsmitbedingten chronischen Krankheiten. Angaben zum Ernährungswissen werden aus der 2. Bayerischen Verzehrsstudie abgeleitet. Erstmals enthält ein Ernährungsbericht auch Zahlen zu Umfang und Zeitverwendung für Ernährung; ermittelt aus Zeitbudgeterhebungen des Statistischen Bundesamts.

Im Kapitel 2 werden die Toxikologischen Aspekte der Ernährung beschrieben. Hierin wird u. a. auf die Belastung der Frauenmilch sowie die Mykotoxinbelastung der Lebensmittel eingegangen. Kapitel 3 setzt im Wesentlichen die Beschreibung der Mikrobiologischen Aspekte der Ernährung der bisherigen Ernährungsberichte fort.

Kapitel 4 befasst sich mit dem Vitamin- und Mineralstoffgehalt pflanzlicher Lebensmittel und zeigt u. a. exemplarisch anhand 8 ausgewählter pflanzlicher Lebensmittel auf der Basis von 10 internationalen Nährwerttabellen die Entwicklung des Vitamin- und Mineralstoffgehalts der letzten 50 Jahre auf.

Im Kapitel 5 Tumorentstehung – hemmende und fördernde Ernährungsfaktoren wurde für Lebensmittel und Nährstoffe eine Beurteilung ihrer protektiven oder schädigenden Wirkung in Bezug auf die Krebsentstehung nach evidenzbasierten Kriterien vorgenommen.

Das Kapitel 6 befasst sich mit der Beeinflussung der Darmflora durch Ernährung. Besondere Beachtung finden hier die Beeinflussung durch pro- und präbiotische Lebensmittel. Allgemein akzeptierte Wirkungen sind z. B. Abschwächung der Symptome bei Lactoseintoleranz, weniger Antibiotika-induzierte Durchfälle sowie die Verringerung der Konzentration krebsfördernder Enzyme und anderer unerwünschter Produkte des Stoffwechsels der Darmflora.

Die aktuelle Diskussion um den Einfluss sekundärer Pflanzenstoffe auf die Gesundheit wird in Kapitel 7 fortgesetzt. Angaben zur optimalen Aufnahme an einzelnen sekundären Pflanzenstoffen oder an einer Gesamtmenge sind nach wie vor nicht möglich.

Das Fernsehen spielt auf Grund seiner enormen Reichweite, seiner besonders eindringlichen Art der Informationsvermittlung und seiner Funktion als Begleitmedium im Alltag möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung ernährungsrelevanter Informationen. Im Kapitel 8 Darstellung und Wirkung von Ernährungsinformationen im Fernsehen werden u.a. Aussagen darüber gemacht, inwieweit das Massenmedium Fernsehen zur Ernährungsaufklärung geeignet ist.

Den Abschluss bildet das Kapitel 9 über die Anreicherung von Lebensmitteln und neue Produktkonzeptionen. Das Kapitel zeigt, welche Substanzen Lebensmitteln zugesetzt werden und wie die Anreicherung mit Vitaminen und Mineralstoffen erfolgt.

Prof. Dr. Günther Wolfram
Chefredakteur des Ernährungsberichts

Dr. Eva Leschik-Bonnet
Referat Wissenschaft der DGE

Bezugsquelle: Buchhandel und DGE-MedienService, Bornheimer Str. 33b, 53111 Bonn;
www.dge-medienservice.de. Preis 24,00 € (Buch oder CD-Rom), 36,00 € (Buch + CD-Rom). Studenten und Mitglieder der DGE erhalten bei Bestellung über die DGE gegen Nachweis Rabatte.

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