World Cancer Research Fund: Zusammenhang zwischen Übergewicht und Prostatakrebs

Der neue Bericht zu Ernährung, Bewegung und Prostatakrebs des World Cancer Research Fund berichtet erstmalig von einem starken Zusammenhang zwischen Übergewicht/Adipositas und Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium. Prostatakrebs ist weltweit die nach Lungenkrebs häufigste Krebserkrankung bei Männern, in 84 Ländern sogar die häufigste.

Die Prävalenz ist in Industrieländern höher als in Entwicklungs- und Schwellenländern, mit steigenden Erkrankungsraten weltweit. Schätzungsweise wird Prostatakrebs im nächsten Jahrzehnt Lungenkrebs als häufigste Krebsart bei Männern übertreffen. Derzeit finden sich die höchsten Neuerkrankungsraten in Australien, Neuseeland, Nord- und Westeuropa und Nordamerika. Die für den WCRF-Bericht durchgeführten Metaanalysen ergaben einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Adipositas (erhöhter BMI, Taillenumfang und/oder Taillen-Hüft-Verhältnis) und Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium.

In weiteren Analysen konnte ermittelt werden, dass auch Dosis-Wirkungsbeziehungen zwischen BMI, Taillenumfang und Taillen-Hüft-Verhältnis und Prostatakrebsrisiko bestehen. So verstärkt bspw. ein um 5 kg/m2 erhöhter BMI das Erkrankungsrisiko signifikant um 8 %. Aufgrund dieser Analysewerte geht der WCRF davon aus, dass ein erhöhtes Körpergewicht wahrscheinlich eine der Ursachen für fortgeschrittenen Prostatakrebs ist.

Literatur:
1. World Cancer Research Fund International (WCRF), Continuous Update Project (CUP). Diet, nutrition, physical activity and prostate cancer 2014. WCRF, London (2014)

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 01/15 auf Seite M4.