Probiotika, Immunologie und Krebs

Kirsten Grashoff, Frankfurt am Main

Bei der Enstehung von Dickdarmkrebs spielen Nahrungsfaktoren, die Darmflora und das gastrointestinale Immunsystem eine wesentliche Rolle. Welche Zusammenhänge bestehen, beleuchtete das internationale Symposium „Probiotika, Immunologie und Krebs“. Die von Yakult initiierte Veranstaltung fand am 9. und 10. Oktober 2003 in Heidelberg statt.

Dabei präsentierten Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Japan, den Niederlanden und Schweden aktuelle Erkenntnisse aus mikrobiologischen, immunologischen und epidemiologischen Studien. Das Symposium stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Beatrice L. Pool-Zobel, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, und Prof. Dr. Gerhard Rechkemmer, Technische Universität München. Im Rahmen der 2-tägigen Veranstaltung wurden drei Themenblöcke behandelt: Biomarker, Mechanismen und Interaktionen sowie Immunolgie.

In einem einleitenden Vortrag sprach Prof. Dr. Michael Blaut, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Bergholz-Rehbrücke, über durch die Ernährung beeinflusste Wechselwirkungen zwischen der intestinalen Mikroflora und dem Wirtsorganismus.

Als ein Beispiel für den positiven Einfluss der Darmflora auf die gastrointestinale Funktion und die Gesundheit des Menschen nannte er die symbiotischen Darmbakterien. Diese wirkten wie eine Barriere gegen pathogene Bakterien und hätten eine bedeutenden Rolle in der Ausreifung und Aufrechterhaltung des Immunsystems. Allerdings bildeten einige Mikroorganismen der Darmflora vermutlich auch Verbindungen, die der Gesundheit abträglich sein können. Welche Mikroorganismen sich letztlich im Ökosystem des menschlichen Darms festsetzen, wird weitgehend von deren Fähigkeit bestimmt, eine Nische im Gastrointestinaltrakt zu besetzen und erfolgreich um die verfügbaren Substrate zu kämpfen, so Blaut. Da die Zusammensetzung der Ernährung aber u. a. beeinflusst, wie viel und welches Substrat für die Darmbakterien zur Verfügung gestellt wird, ist es seiner Ansicht nach folgerichtig, dass Lebensmittel entwickelt werden, die die intestinale Mikroflora in ihrer Zusammensetzung positiv beeinflussen, d. h. schädliche Bakterien unterdrücken und nützliche stimulieren.

Biomarker

Prof. Dr. Ian Rowland, University of Ulster, Coleraine, stellte Biomarker vor, mit Hilfe derer das Risiko einer ernährungsmitbedingten Krebserkrankung beurteilt werden kann. Er konzentrierte sich dabei auf drei Fragen: Welche Biomarker gibt es? Was messen diese? Wie können sie validiert werden?

Den vollständigen Artikel  finden Sie in Ernährungs-Umschau 02/04 ab Seite 68.

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