Einstellungen zum Obst- und Gemüseverzehr und ihr Einfluss auf die Ernährungsbilanz

Gottfried Ulbricht, Potsdam-Rehbrücke

Aus Konsumentenbefragungen und Ernährungsprotokollen lässt sich abschätzen, ob die Ziele der Aktion "5 am Tag" erreicht werden können. Eine Studie über die Markt- und Verzehrssituation bei Lebensmitteln in Berlin bietet ausreichend Ausgangsdaten dafür. Aus ihnen wird ersichtlich, wie Verbraucher die Bedeutung von Obst und Gemüse einschätzen, wie hoch der Obst- und Gemüseverzehr ist und wie sich dies auf die Ernährungsbilanz auswirkt.

Aus Berliner Ernährungsbefragungen (Fragebogenerhebung) und Ernährungsprotokollierungen (3-Tages-Protokolle) wurde im Zusammenhang mit einer breit angelegten Studie zu Absatzmöglichkeiten von brandenburgischen Agrarerzeugnissen ermittelt, wie die Bedeutung des Verzehrs von Obst und Gemüse bewertet wird, welchen Umfang er einnimmt und wie er die Ernährungsbilanz beeinflusst. Von 502 zufällig ausgewählten Probanden aus 3 Personengruppen (Singles, junge Familien und Ruheständler) lieferten 148 komplette Datensätze.

Danach war die Bedeutung von Obst, Gemüse, Fruchtsäften und Kartoffeln für eine gesunde Ernährung weitgehend bekannt. 15 % der Probanden nahmen täglich 5 Portionen Obst (O), Gemüse (G) und/oder Fruchtsäfte (F) auf. Bezieht man Kartoffeln (K) mit ein, erreichten 20 % 5 Portionen O/G/F/K. Im Durchschnitt verzehrten Frauen 3,2 Portionen O/G/F bzw. 3,6 Portionen O/G/F/K, Männer 2,8 bzw. 3,4. Bei den Studienteilnehmern bestanden mehr oder weniger große Ernährungsimbalanzen. Häufiger Verzehr an O/G/F und die Ernährungsbilanznote korrelierten signifikant positiv.

Daraus ergibt sich, dass es noch Informationslücken über die Bedeutung von Obst und Gemüse gibt. Der Verzehr ist weiterhin steigerungsfähig, insbesondere durch Zwischenmahlzeiten. Es ist zu erwarten, dass sich dadurch Ernährungsimbalanzen vermindern. Individuelle Einschätzungen des O/G/F-Verzehrs sind sorgfältig zu präzisieren und zu evaluieren. EU08/02

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 08/02 ab Seite 305.

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