Wissen produzieren - Wissen kommunizieren

VDOE-Jahrestagung 2002, Teil 2 des Tagungsberichtes

Experten in der Diskussion : Marion SCHEITHAUER
(VDOE), Dr. Heinz-Gregor NÖCKER, Dr. Claudia LAUPERT-DEICK,
Dr. Andrea DITTRICH (VDOE), Dr. Andrea JAHNEN,
Dagmar VON CRAMM, Dorothee MAAS (VDOE).Die Jahrestagung "Wissen produzieren – Wissen kommunizieren: Oecotrophologen in Forschung und Praxis" des Verbandes der Diplom-Oecotrophologen e. V. (VDOE) fand am 14./15. Juni 2002 in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart statt. Dieser zweite Teil des Tagungsberichtes liefert weitere interessante Beiträge zum Thema Forschung und Forschungskommunikation. Die Kurzfassungen aller Vorträge der VDOE-Tagung sind außerdem im Internet unter www.vdoe.de zu finden.


Das so genannte Variety-Seeking war Gegenstand einer Untersuchung, die Dr. Silke Thiele und Prof. Dr. Christoph Weiss von der Christian-Albrechts-Universität Kiel vorstellten. Eine umfangreiche Befragung bundesdeutscher Haushalte hatte bestätigt, dass Verbraucher nicht nur wegen veränderter Preise oder Eigenschaften zwischen verschiedenen Marken wechselten. Ein hoher Prozentsatz der Deutschen sucht durch die Produktvielfalt "explizit nach Abwechslung". Die Faktoren Einkommen und Alter hatten zwar ebenfalls einen Einfluss auf den Wechsel beim Einkauf, das Variety-Seeking erwies sich jedoch als die stärkere Variable.


Garmethoden falsch bewertet

Der Haushaltstechniker Prof. Dr.-Ing. Elmar Schlich von der Justus-Liebig-Universität Gießen stellte neue Ergebnisse zur Veränderung des Nährstoffgehalts in Lebensmitteln durch die Vor- und Zubereitung im Haushalt vor. Es handele sich dabei nicht wie früher propagiert generell um Verluste an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders die fettlöslichen Vitamine würden durch den Garprozess häufig besser verfügbar gemacht, erläuterte Schlich.

Gesundheitskampagnen wie "5 am Tag" versäumten es bisher, auf richtige Lagerung und schonende Zubereitung der angestrebten fünf Portionen Obst und Gemüse hinzuweisen. "Es gibt nichts Konservativeres als Hausfrauen und Hausmänner: Die kochen Kartoffeln!" stellte Schlich fest. Haushaltstechniker wissen hingegen, dass Dünsten oder Dämpfen weit schonendere Garverfahren sind, und das nicht erst seit der Erfindung spezieller Dampfgargeräte.


Ergebnisse der Workshops

Am zweiten Veranstaltungstag stand die Praxis im Vordergrund. In zwei Gruppen wurde diskutiert, in welcher Art und Weise Forschungsergebnisse aus den Ernährungswissenschaften für die Praxis genutzt werden können. Ein Workshop befasste sich mit dem Wissenstransfer über Fachzeitschriften, Fachverlage und das Internet. Ein zweiter Workshop erarbeitete die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Ernährungsberatung und die PR-Arbeit. EU09/02

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 09/02 ab Seite 362, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 358.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Bunt und außer Kontrolle weiter
Erfassung der Patient*innenzufriedenheit in der ambulanten Ernährungsberatung und... weiter
Der VDOE-Vorstand hat sich konstituiert weiter
Zähes Ringen um leistungsgerechte Vergütung weiter
Neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen für Deutschland, Österreich und die... weiter
Ernährungsforschung an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) weiter