Notwendigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln am Beispiel Jod
- 09.09.2003
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Olaf Adam, Walther-Straub-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München
Seit etwa 50 Jahren genießen die Deutschen den Überfluss. Die aus der Überernährung resultierenden Krankheiten sind unser größtes gesundheitliches Problem. Trotzdem Überflusses ist Jodmangel in Deutschland weit verbreitet. In der Ernährungstherapie ist dies das Defizit, das am häufigsten festgestellt wird [2, 19, 20]. Ursachen sind regional die Jodarmut der Böden und der auf ihnen wachsenden Pflanzen, individuell die Verzehrsgewohnheiten von Randgruppen und Fast-Food-Konsumenten, sowie der erhöhte Bedarf von Schwangeren und Stillenden.
Sowohl das Jodmonitoring 1996 als auch der Ernährungssurvey 1998 haben gezeigt, dass die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung unzureichend ist. Besonders gilt dies für Schwangere und Stillende, deren Kinder diesem Mangel ebenfalls ausgesetzt sind. Weitere Risikogruppen sind ältere Kinder und Jugendliche, da die von ihnen häufig verzehrten Fast-Food-Produkte meist ohne Verwendung von Jodsalz hergestellt sind. Außerdem trinken sie gern Soft-Drinks, die im Gegensatz zu Milch und Milchprodukten jodfrei sind. Die Initiativen des Arbeitskreises Jodmangel und anderer Institutionen haben zu einer deutlichen Verbesserung der Jodversorgung während der vergangenen Jahre geführt. Nach den Daten der beiden bundesweiten Erhebungen werden etwa zwei Drittel der empfohlenen Jodmenge aufgenommen. Um die Empfehlung zu erreichen, ist eine jodbewusstere Ernährung erforderlich. Dies kann durch eine breitere Verwendung von Jodsalz in Haushalten, Großküchen, in der Gastronomie, in Bäckereien, Fleischereien und der Lebensmittelindustrie geschehen. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Fast-Food-Ketten, die ihre Produkte meist ohne Jodsalz herstellen, da die Richtlinien für die Verwendung von Jodsalz in den einzelnen Staaten der Europäischen Union nicht einheitlich sind.
Bei den angesprochenen Risikogruppen sind die Defizite in der Jodversorgung durch die Ernährung meist nicht auszugleichen. Hier ist eine Supplementierung nötig. Für den Verbraucher ist es schwer, den gesundheitlichen Wert von Supplementen abzuschätzen. Deshalb sollten Risikogruppen in der Ernährungsberatung erkannt und Nahrungssupplemente in der Beratung angesprochen werden. EU09/03
Nach einem Vortrag anlässlich der 45. Fortbildungstagung des VDD im Mai 2003 in Oldenburg
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 09/03 ab Seite 352, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 350.
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